Der Niedergang des 3. Reiches: Über Stalingrad und Kursk nach Berlin



Unternehmen Barbarossa: Der gescheiterte Blitzkrieg vor Moskau


Mit dem Scheitern der Offensive vor Moskau im Winter 1941 war klar, dass die Wehrmacht nicht mehr in der Lage war, das Unternehmen Barbarossa als Blitzkrieg zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Es zeichnet sich viel eher mit dem Scheitern ein lang andauender Abnutzungskrieg ab, den man zu gewinnen glaubte, indem man eine Einkreisung Moskaus durch eine Angriffsbewegung über Don und Wolga hinaus plante. Die Abschnürung und Eroberung wichtiger Gebiete (Kaukasus + Öllieferungen) sollte dem vorangehen. Mit der Eroberung Stalingrads wollte man Moskau einen wichtigen Verkehrs- und Handelsplatz nehmen.


Beflügelt wurde dieser Plan durch die erfolgreichen Operationen im Frühjahr/Sommer 1942. Die Wehrmacht befand sich in Südrussland wieder auf dem Vormarsch. Wieder verfolgte man weitgesteckte Ziele wie die gleichzeitige Eroberung des Kaukasus mit den Ölfeldern von Maikop und die gleichzeitge Eroberung Stalingrads, um so den Handel auf der Wolga zu unterbrechen. Der alte Größenwahn, die teilweise groteske Unterschätzung von Klima, Weite des Raumes und die Stärke des Gegners schürte in der Führung der Wehrmacht neue Hoffungen, das man Moskau doch noch erobern könnte und dann einen Sonderfrieden oder eine andere Form der Übereinkunft mit der sowjetischen Führung finden könnte. Das alles ist schon alleine vor dem Hintergrund eines sich ständig ausweitenden Partisanenkrieges völlig illusorisch gewesen. Man befreite nicht Menschen vom stalinistischen Joch, sondern man führte einen Weltanschauungskrieg, der zu den Massenerschießungen, auch Säuberungsaktionen genannt, hinter der Front führte. Es sollte der jüdische-bolschewistische Untermensch ausgemerzt werden. Slawen waren in der Ideologie der Nazis minderwertige Menschen. Erst recht, wenn sie auch noch Kommunisten waren. Schon alleine darum war ein Verhandlungsfrieden oder irgendetwas ähnliches, um einen drohenden Zwei-Fronten-Krieg zu verhindern, völlig unrealistisch. Die Bürger der Sowjetunion scharten sich hinter Stalin, weil sie den ideologisierten Vernichtungswillen des NS-Regimes sehr schnell erkannten. Die Nazis, die Wehrmacht war keine Befreiung von Stalins Joch. Adolf Hitler befreite keine Ukrainer von Stalin durch das Unternehmen Barbarossa, er brachte sie selber darin um.