Also wurden das Angebot sowie die Nachfrage für Lammfelle in Osteuropa/Balkan ständig beobachtet. Beide Kriterien waren bis zum Kriegsbeginn negativ. Das bedeutet, dass die Wehrmacht ohne Winterkleidung, denn dafür hätte man eine enorme Menge an Lammfellen gebraucht, die Sowjetunion angriff und auch kein Waffenöl für extreme Kältebereiche verwendete und das alles in einem Land, das weltweit ein Synonym ist für eisige Kälte und Schnee. Im Kriegswinter 1941 nach Beginn des Unternehmens Barbarossa fielen vor Moskau die Temperaturen auf unter Minus 20 Grad und bei Nacht und im Sturm auf bis zu Minus 40 Grad. Die Ausfälle durch Kälte überstiegen bald die Ausfälle durch Gefechtseinwirkungen deutlich um ein Vielfaches. Automatischen Waffen versagten, da für die Temperaturen kein Waffenöl vorhanden war, um die Mechanik der Waffen in Gang zu halten. Motoren der mechanisierten Truppenteile konnte nicht gestartet werden, weil sie einfach bei diesen Temperaturen den Dienst versagten. Der gesamte Ostfeldzug, gegen die Sowjetunion scheiterete in diesen Wintermonaten 1941/42 vor Moskau in Schnee und man muss schon fast sagen in arktischer Kälte.


Das Unternehmen Barbarossa musste mehrfach verschoben werden. Vorgesehen war ursprünglich der 15. Mai 1941. Eingehalten werden konnte dieser Termin nicht, da die Wehrmcht die italienische Armee aus ihrem misslungenen Griechenland-Feldzug befreien musste. Vor Barbarossa musste also die Wehrmacht Griechenland erobern. Was passiert wäre, wenn es diese Verzögerung nicht gegeben hätte ist letztendlich reine Spekulation. Die Verschiebung von fünf Elitedivisionen (ca. 845.000 Mann) aus Fernost hätte so oder so stattgefunden. Gegen diese Einheiten hätte auch die Wehrmacht erhebliche Schwierigkeiten gehabt ihren Vormarsch weiter fortsetzen zu können. Es wäre denkbar, dass die Winterkatastrophe 1941 dann nicht vor den Toren Moskaus stattgefunden hätte, sondern in den Vororten oder gar im Häuserkampf in Moskau selber passiert wäre. An der Überdehnung der Front, an der Partisanentätigkeit im Hinterland, der teilweise mangelhaften Ausrüstung der Wehrmacht (Panzer, Wintereinsatzbereitschaft) hätte all dies nichts geändert. Die deutschen Verbände wären dann im Winter 1941/42 aus Moskau wieder herausgedrängt worden. Man sollte also diese Verschiebung um diese drei Monate nicht überbewerten. In einem Abnutzungskrieg, darauf wäre es ja hinausgelaufen, hätte das Deutsche Reiche gegen die UDSSR und später den USA überhaupt gar keine Chance gehabt. Hinter Moskau lagen noch riesige Räume, in denen sich die Rote Armee hätte zurückziehen können. Nicht zu unterschätzen die Unterstützung Stalins durch die USA. Alleine 20.000 Motoren lieferte die USA an die UDSSR über Häfen in Fernost. Gefährlich wäre es für die UDSSR nur dann geworden, wenn sie selber in einen Zweifrontenkrieg geraten wäre. In Fermost stand in der Mandschurei die Kwantung-Armee. Diese Armee umfasste immerhin zwei Millionen Mann.