Trading: Theorie und Praxis - eine Auswahl - Das Equilibrium - 02


5. Unterschied 2: Keinen Stop-Loss setzen, da die Short-Positionen ja eine Verringerung des Freien Kapitals/Gesamtkapitals durch die Buchgewinne verhindern (= Equilibrium).


Die Leuten machen eine genaue Aussage, wenn sie einen Stop-Loss setzen. Da sie keine oder sehr geringe Erfahrung und entsprechende Fähigkeiten, machen Sie über die Stop-Loss-Verluste auch ihre Gesamtverluste. Auch gelegentliche Gewinne reduzieren die Verluste nur ein wenig. Unter dem Strich bleibt man im Minus. Irgendwann stehen solche Trader dann vor einer Wand von Verlusten, die sie finanziell als auch psychisch massiv unter Druck setzen. Man sucht den Megatrade und will ihn unbedingt haben. Der Dampf im Kessel steigt. Die Aktivitätsgier auch. Wenn man dann seinen Superdeal hat, dann mussman nur noch den Stop-Loss nachziehen in der Hoffnung, dass der Wert nicht dreht und die nicht realisierten Gewinne wieder vernichtet werden. Hinzu kommt, die trügerische, selbsthypnotische Sicherheitformel: wenn ich einen Stop-Loss setze kann mir nichts passieren. Dies ist Unsinn. Wenn 2% der vertretbaren Verluste pro Trade eintreten, dann bedeutet dies bei einem 10.000 € Konto 200 € Verlustobergrenze pro Trade. Bei 10 misslungenen Trades wären dies 2.000 €! Die Wahrscheinlichkeit, dass die anschließenden Gewinne diese Verluste nicht mehr aufwiegen ist relativ hoch.


Solange wir im Trend sind, brauchen wir keinen Stop-Loss. Unser Stop-Loss ist zuerst die Analyse, die Erfassung der Stimmung und die 1-Lot-Strategie sowie die Realisierung der Buchgewinne nach Vorgaben (CFD-Coupons).


Wann ist ein Stop-Loss sinnvoll? Er ist dann sinnvoll, wenn man mit hohen Positionen in den Markt geht, weil man glaubt hier eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn zu haben. Wenn diese Position, dann so hoch ist, dass sie nicht über eine Short-Position gehedged werden kann, dann sollte ein Stop-Loss gesetzt werden, um die - im Extremfall - drohende Vernichtung des Kapitals zu verhindern.


Wann ist es sinnvoll einen Stop-Loss im Gewinn nachzuziehen?