Die gestrigen Zinsentscheidungen der EZB führten zu Wechselkursgewinnen zahlreicher Währungen in den Emerging Markets gegenüber dem Euro. Dabei fiel die Einheitswährung zum Beispiel im Verhältnis zur türkischen Lira unter 2,80 TRY, die wie der südafrikanische Rand und der polnische Zloty von der Ausweitung der Zinsdifferenzen profitierte. In Mexiko steht für heute die Zinsentscheidung der dortigen Notenbank (Banxico) bevor. Wir rechnen ebenso wie die Mehrheit der Marktteilnehmer damit, dass die Zentralbanker den Fondeo-Satz unverändert bei 3,0 % belassen werden. Seit Juni vergangenen Jahres haben die Währungshüter den Leitzins um insgesamt 50 BP auf das gegenwärtige Niveau zurückgenommen. Für weitere Zinssenkungen sehen wir zudem nur wenig Spielraum, nachdem sich das BIP-Wachstum im 2. Quartal 2014 mehr oder weniger auf das Erwartungsniveau der Notenbank beschleunigt hat. Dazu kommen potentielle Preisrisiken infolge der eventuell anstehenden Erhöhung der landesweiten Mindestlöhne ab 2015. Wir erwarten daher in den kommenden Monaten einen unveränderten Leitzins von 3,0 %. Vermutlich zielen die Zentralbanker aufeine erste Anhebung des Satzes im Umfeld einer entsprechenden Entscheidung der US-Notenbank, die wir Mitte nächsten Jahres erwarten. Vor diesem Hintergrund wird das kurze Ende der mexikanischen Renditekurve nach der von uns unterstellten heutigen Zinsentscheidung vermutlich steigen.Der deutsche Aktienmarkt dürfte nach seinen deutlichen Gewinnen der vergangenen Tage am Freitag eine Atempause einlegen. Für gute Laune bei den Anlegern hatten am Donnerstag die überraschende Leitzinssenkung sowie baldige Wertpapierkäufe durch die EZB gesorgt. Damit will die Notenbank Wachstumsschwäche und Niedriginflation bekämpfen. Am Freitag richten sich die Blicke auf das nächste Großereignis, den US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Die meisten Analysten erwarten für August einen Beschäftigtenzuwachs zwischen 200 000 und 250 000 und einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 6,1 Prozent. Bereits vor Handelsbeginn wurde bekannt, dass die deutsche Industrie nach den schwachen Frühjahrsmonaten wieder überraschend stark in Schwung kommt. Im Juli haben die Betriebe 1,9 Prozent mehr produziert als im Vormonat, während Bankvolkswirte mit einem Plusd von lediglich 0,4 Prozent gerechnet hatten.

Unter den Einzelwerten dürften ElringKlinger stärker bewegt werden. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang und Schwarz fielen die Papiere zuletzt um 2,65 Prozent. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie zum Verkauf empfohlen und das Kursziel von 33 auf 24 Euro gesenkt. Dies reflektiere die geringere operative Dynamik des Autozulieferers und höhere Anfangsverluste im Segment Elektromobilität, hieß es. Einen vorbörslichen Gewinn von 1,21 Prozent verzeichneten die Bilfinger-Papiere . Börsianer sehen darin eine leichte Erholung, nachdem die Titel am Vortag wegen einer erneuten Gewinnwarnung des Baudienstleisters um fast zehn Prozent eingebrochen waren. Lufthansa-Aktien gaben wegen des heutigen Pilotenstreiks vorbörslich um 0,27 Prozent nach. Die Pilotengewerkschaft Cockpit bestreikt zwischen 17.00 und 23.00 Uhr Kurz- und Mittelstreckenflüge, die vom Frankfurter Flughafen abgehen. Insgesamt sollen nach Angaben der Airline über 200 Flüge ausfallen und rund 25 000 Passagiere betroffen sein. Der Ausstand sei natürlich negativ für die Lufthansa, komme aber nicht überraschend.