Marktanalysen - 08.09.2014


Mit der Veröffentlichung der offiziellen Arbeitsmarktdaten schlägt heute die Stunde der Wahrheit in den USA. Der Bericht dürfte diesen Monat unter besonderer Beobachtung der Marktteilnehmer stehen, nachdem die Fed-Mitglieder die Aufmerksamkeit zuletzt wieder verstärkt auf die Entwicklung des heimischen Arbeitsmarktes gelenkt haben. Einerseits hielt die US-Notenbank im Protokoll zu ihrer jüngsten Sitzung fest, dass sich der US- Arbeitsmarkt deutlich näher am Normalzustand befindet als erwartet, weshalb sich einige Währungshüter bereits für eine zeitnahe Straffung der Geldpolitik aussprachen. Andererseits ruderte Fed-Präsidentin Janet Yellen bei ihrer Rede in Jackson Hole zurück und betonte, dass der Grad der Unterauslastung der US-Wirtschaft weiter unklar ist und eine zu frühe Erhöhung des Leitzinses eine vollständige Erholung des Arbeitsmarktes verhindern könnte. Nur, wenn sich die Beschäftigungssituation schneller als bisher verbessert, könnte früher als bisher erwartet an der Zinsschraube gedreht werden. Ob sich die Ar- beitsmarkterholung zuletzt beschleunigt hat, dürften die Marktteilnehmer aus den heutigen Daten abzuleiten versuchen. Grundsätzlich hat sich eine Vielzahl der Arbeitsmarktindikatoren im bisherigen Jahresverlauf deutlich verbessert. Im Juli dürfte die Zahl der neugeschaffenen Stellen erneut um kräftige 215.000 und damit sogar mehr als im Vormonat gestiegen sein. Das ist allerdings etwas weniger als im Durchschnitt der ersten siebenMonate des Jahres (230.000) und entsprechend ist fraglich, ob das Momentum den Ansprüchen Yellens genügt. Das gilt umso mehr, als dass die bisherige Verbesserung sich nicht in deutlichen Lohnzuwächsen niedergeschlagen hat. Zudem ist die Partizipationsrate in den vergangenen zehn Monaten mehr oder weniger stabil geblieben, nachdem zuvor viele resigniert den Arbeitsmarkt verlassen hatten. Erst ein deutlicher Anstieg derer, die wieder aktiv am Arbeitsmarkt teilnehmen und auf Jobsuche sind, liefert ein wirklich positives Signal vom Arbeitsmarkt, das auch den Rückgang der Arbeitslosenquote auf zuletzt 6,2 % in ein besseres Licht rücken würde. In Deutschland steht derweil die Veröffentlichung der Industrieproduktion an. Die jüngsten PMI-Daten deuten nicht darauf hin, dass die Produktionsaktivitäten zu Beginn des 3. Quartals deutlich angezogen sind. Wir rechnen damit, dass der Output im Juli um 0,3 % gg Vm. und damit genau so stark wie im Vormonat angezogen ist. Das starke Plus bei den Auftragseingängen im Juli (4,6 % gg. Vm) dürfte der heimischen Industrie für die kommenden Monate aber mit einem soliden Puffer versorgen.