Die Hauptaufmerksamkeit der Marktteilnehmer mit Blick auf die Konjunkturdaten der nächsten Woche dürfte den US-Einzelhandelsumsätzen für den Monat August gelten. Einerseits zogen die Autoabsätze auf ein neues zyklisches Hoch an und die Handelsketten konnten gute Verkaufszahlen ausweisen. Ande- rerseits gaben aber die Benzinpreise zuletzt zum rund 4 % nach. Beim Wachstumsmomentum hat die USA im Vergleich zur Eurozone und Japan derzeit klar die Pole- Position inne . Auch dies unterstreicht die unterschiedlichen Blickrichtungen der Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks. Während in der Eurozone der Expansionsgrad gerade erst verstärkt wurde, dürfte in den USA im Oktober der Aufkauf der Staatsanleihen eingestellt werden und 2015 die ersten Zinserhöhungen auf der Agenda stehen.Der deutsche Aktienmarkt dürfte nach seinen deutlichen Gewinnen der vergangenen Tage am Freitag eine Atempause einlegen. Für gute Laune bei den Anlegern hatten am Donnerstag die überraschende Leitzinssenkung sowie baldige Wertpapierkäufe durch die EZB gesorgt. Damit will die Notenbank Wachstumsschwäche und Niedriginflation bekämpfen. Am Freitag richten sich die Blicke auf das nächste Großereignis, den US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Die meisten erwarten für August einen Beschäftigtenzuwachs zwischen 200 000 und 250 000 und einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 6,1 Prozent. Bereits vor Handelsbeginn wurde bekannt, dass die deutsche Industrie nach den schwachen Frühjahrsmonaten wieder überraschend stark in Schwung kommt. Im Juli haben die Betriebe 1,9 Prozent mehr produziert als im Vormonat, während man mit einem Plusd von lediglich 0,4 Prozent gerechnet hatten.

Unter den Einzelwerten dürften ElringKlinger stärker bewegt werden. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie zum Verkauf empfohlen und das Kursziel von 33 auf 24 Euro gesenkt. Dies reflektiere die geringere operative Dynamik des Autozulieferers und höhere Anfangsverluste im Segment Elektromobilität, hieß es. Einen vorbörslichen Gewinn von 1,21 Prozent verzeichneten die Bilfinger-Papiere. Börsianer sehen darin eine leichte Erholung, nachdem die Titel am Vortag wegen einer erneuten Gewinnwarnung des Baudienstleisters um fast zehn Prozent eingebrochen waren. Lufthansa-Aktien gaben wegen des heutigen Pilotenstreiks vorbörslich um 0,27 Prozent nach. Die Pilotengewerkschaft Cockpit bestreikt zwischen 17.00 und 23.00 Uhr Kurz- und Mittelstreckenflüge, die vom Frankfurter Flughafen abgehen. Insgesamt sollen nach Angaben der Airline über 200 Flüge ausfallen und rund 25 000 Passagiere betroffen sein. Der Ausstand sei natürlich negativ für die Lufthansa, komme aber nicht überraschend. Hoffentlich werde schnell ein Kompromiss gefunden.