Aber es gab nicht nur die militärischen Kommissare, die es zu beseitigen galt. Es gab auch noch die Bolschewisten und Juden, die in den besetzten Gebieten sofort identifiziert und ausgesondert wurden. Teilweise von der Wehrmacht, teilweise aber auch durch Sondereinsatzgruppen, die für die Sicherheit im weitesten Sinne verantwortlich waren. Gruppen von SS und SD-Leuten (Sicherheitsdienst) durchkämmten in den besetzten Gebieten die Gefangenenlager und selektierten Personen, die entweder als bolschewistische Triebkräfte galten (politische Kommissare, Intelligenzler, Parteifunktionäre) oder als jüdische Kriegsgefangene bestimmt wurden. Die Lagerkommanden wurden angewiesen, schon vorab den benannten Personenkreis auszusondern, um das Verfahren zu beschleunigen. Zu diesem Personenkreis der zu liquidierenden Personen gehörten auch Kriminelle und andere unheilbar Kranke und somit auch Homosexuelle Personen. Es wurden also nicht nur die Durchgangs- und Gefangenenlager durchkämmt, sondern ganze Ortschaften systematisch abgesucht. Die Lagerkommandanten konnten auch nach eigenem Ermessen Personen zur Lquidation den SS- und SD-Gruppen vorschlagen.
Wie wurden die ausgesonderten, selektierten Personengruppen durch die SS-Verbände und Sicherheitsdienste umgebracht? Zuerst einmal durch Erschießen an einer zuvor ausgehobenen Grube. Die ausgewählten Personen wurden in Gruppen zur Grube geführt und dann frontal erschossen. Noch Lebende wurden in der Grube dann durch einen Genickschuss gezielt getötet. Die Tötung durch einen Genickschuss wurde auch in den Lagern angewandt allerdings getarnt als angebliche Messung der Körpergröße. Die zu tötende Person stand an einer Wand mit einer Messlatte. Im Messstab verborgen war eine Öffnung für die Pistole, um so ganz überraschend den tödlichen Genickschuss ausführen zu können. Der Raum war abgedämmt, so dass die wartenden Personen den Schuss nicht hören konnten. Ansonsten wurden als Tötungsinstrument neben Vergasen und Erhängen auch Verhungern eingesetzt. In den Konzentrationslagern gab es sogenannte Hungerbunker. In diesen ließ man Menschen einach verhungern. Hunger wurde auch als militärisches Instrument der Wehrmacht eingesetzt. Die Stadt Leningrad sollte nicht eingeschlossen und erobert werden, sondern eingeschlossen und ausgehungert werden. Die Bewohner von Leningrad sollten sich zu Tode hungern. Von drei Millionen kriegsgefangenen Sowjetsoldaten kamen während der deutschen Gefangenschaft zwei Millionen um. Auch hier reduzierte man die Anzahl der Gefangenen durch Hunger. Man ließ die Kriegsgefangenen einfach verhungern. Man sieht, die Wehrmacht setzte Hunger gezielt als Waffe ein so wie die rückwärtigen Sonderverbände der SS- und SD-Gruppen.