schrittweise missachtenden Traden. Regellosigkeit führt zu Traden nach Glück und Unglück also zu planlosem handeln (Russisch Roulette). Es ist fragwürdig in einem bestehenden System, das ja extra für den Zweck der Orientierung aufgebaut wurde, die Regeln ausser Kraft zu setzen. Welches System mit welchen Regularien gilt dann?
Indikatoren liefern keine zukünftigen Kurse. „Mein System hat mir eine Short-Bewegung angezeigt.“ Ja, und danach direkt eine Long-Bewegung, die man auch schon selber sehen kann. Ein Indikator zeigt nur das an, was man schon ohnehin sehen kann. So wie der berühmte „Stop-Loss“ ist dies mehr ein psychischer Irrweg als erfolgreiches Traden. Allein schon der Ausdruck „System“ zeigt, dass die Leute auf Selbsttäuschung ausgelegte Idioten sind.
Wenn diese Person dann den mathematisch abgesicherten Zufälligkeiten – also der mathematisierten Planlosigkeit – unselbständig folgt, wird sie sich im Zick-Zack der Kursbewegungen arm pendeln. Jede Bewegung wird vom Buchverlust zum monetarisierten Verlust abgeschlossen. Es muss genau umgekehrt sein. Die Person muss sich in eine Richtung reich pendeln (Index-Orgel).
Ein Plan bedeutet, daß ich mich für eine Richtung entscheide: LONG oder SHORT, wobei LONG und SHORT nicht gleichberechtigt sind in der Bewertung. Diese Entscheidung ist eine Struktur, die meinem Traden einen Sinn gibt. Ohne Struktur zu traden also ohne Plan, aber mathematisch abgesichert durch einen Indikator, bedeutet einen Erlebnisraum ohne Sinn vor sich zu haben. Wenn sich dann auch noch Misserfolge, Verluste ergeben wird das alles sehr schnell negativ werden. Umgekehrt bedeutet Regelhaftigkeit auch sinnvolles, positives Erleben. Vor allem dann, wenn man direkt monetarisiert also schnelle Erfolge hat und danach erst versucht, wo es Sinn machen könnte, länger drin zu bleiben und – nach Schäfermeier – um einen höheren Gewinn zu pokern und auch zu Pyramidisieren. Ein strukturierte Erlebnisraum wird als Beispiel deutlich, wenn man den Weg vom HBF Düsseldorf zu Fuss zum Bahnhof Gerresheim erlebt. Einmal weiss man, wohin man geht. Man kennt das Ziel. Und bei den Samuel-Becket-Erlebnissräumen (sinnentleert), weiss man nicht das Ziel und erlebt den gleichen Weg völlig anders, weil er keine Struktur hat. Dies ist alles Psychologie und diese ist extrem wichtig. Darum ist eine Entscheidung (LONG oder SHORT) als Struktur und als Regel für das darauf aufbauende Traden so grundlegend wichtig.