Die US-Börsen haben am Freitag mit moderaten Gewinnen geschlossen. Nach einem enttäuschend ausgefallenen US-amerikanischen Arbeitsmarktbericht waren die Märkte zunächst schwächer gestartet, konnten sich dann aber in die Gewinnzone vorarbeiten. Die Konjunkturdaten gaben unterdessen Raum für Spekulationen, ob die US-Notenbank Fed mit einer Leitzinsanhebung doch noch etwas war- ten könnte. Wie erwartet fiel die Erwerbslosigkeit in der weltgrößten Volkswirtschaft auf 6,1 Prozent. Kopfzerbrechen aber bereitete am Markt der Stellenzuwachs. Denn zugleich wurden deutlich weniger Jobs geschaffen als erwartet, überdies war es das schwächste Stellenplus bisher in diesem Jahr. Fed- Chefin Yanet Yellen hat sich bislang bedeckt gehalten, wann die US-Notenbank erstmals seit der Finanzkrise wieder den Leitzins erhöhen könnte, der sich aktuell auf einem historischen Tiefstand befindet. Yellen hatte im August beim traditionellen Treffen von Notenbankern in Jackson Hole betont, dass die Notenbank noch weitere Beweise für die Gesundung des Arbeitsmarktes sehen wolle, bevor sie über den Zeitpunkt einer Zinsanhebung entscheide. Überraschend gab am Abend kurz vor Börsenschluss der chinesische Internetversandhändler Alibaba Details für seinen geplanten US-Börsengang bekannt. Das Unternehmen will bis zu 320 Millionen Aktien zu einer Preisspanne von 60 bis 66 US-Dollar das Stück anbieten. Am Freitag schlossen die Aktien von Alibaba-Anteilseigner Yahoo um gut ein Prozent fester. Spekulationen über eine neue Wende im Übernahmepoker für T-Mobile US katapultierten die Aktie der Mobilfunktochter der Deutschen Telekom zeitweise um fünf Prozent in die Höhe, am Ende schlossen die Papiere mit einem Aufschlag von rund eineinhalb Prozent. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf mit der Sache vertraute Kreise berichtet, dass der Fernsehsatellitenanbieter Dish Networks in das Rennen um T-Mobile US einsteigen könnte. Dish-Chef Charlie Ergen habe sein Interesse an dem US-Mobilfunker bekundet und Kontakt zur Telekom aufgenommen. Ein formelles Angebot habe er jedoch nicht unterbreitet.Am Freitag (12.09.) wird die koreanische Zentralbank über die Höhe ihres Leitzinses entscheiden. Wir gehen davon aus, dass die Notenbanker den Satz unverändert bei 2,25 % belassen werden. Die nächste Zinsänderung sollte frühestens im 3. Quartal 2015 stattfinden. Bereits das anlässlich der Zinssenkung um 25 BP auf das aktuelle Niveau im August verfasste Sitzungsprotokoll lässt die Vorbehalte der Währungs- hüter gegenüber einer zusätzlich nochmals gelockerten Geldpolitik erkennen. Der Gründe dafür sind neben dem Tapering der US-Notenbank (Fed) vor allem die Verschuldungslage der koreanischen Haushalte. Dennoch entschlossen sich die Notenbanker im August zur vierten Zinssenkung seit Juli 2012. Bereits seit Monaten übt die koreanische Regierung Druck auf die Zentralbank aus, die Zinsen im Rahmen einer gemeinsamen Konjunkturunterstützung zu senken. Jedoch signalisieren die Vorlaufindikatoren eine schrittweise Belebung der heimischen Volkswirtschaft und nach unserer Einschätzung wird das BIP- Wachstum im laufenden Jahr mit 3,4 % den Vorjahreswert von 3,0 % übertreffen. Vor dem Hintergrund abnehmender Wachstumsrisiken wird die Bank of Korea ihre bevorstehenden Zinsentscheidungen vor allem die Verschuldung der privaten Haushalte berücksichtigen.