Marktanalysen - 01.09.2014
Bisher hatte es nur im Zeitraum zwischen Juni und Oktober 2009 negative Werte bei der Jahresteuerung gegeben. Die Sorgen vor einem deflationären Umfeld sind zuletzt mit Blick auf die aktuellen Inflationsdaten nicht kleiner geworden. Auf dem jüngsten Treffen der wichtigsten Notenbanker und Ökonomen in Jackson Hole ließ Draghi zudem durchblicken, dass mittlerweile auch längerfristige Erwartungen an die Inflation signifikant zurückgegangen seien. Das erhöht im Vorfeld der EZB-Sitzung am Donnerstag den Druck auf die Währungshüter, weitere geldpolitische Expansivmaßnahmen ins Auge zu fassen. Dabei ist der Kauf von ABS-Papieren eine mögliche Option. Zwar dürfte Draghi verstärkt darauf hinweisen, dass die EZB bereit ist, dieses Instrument auch tatsächlich einzusetzen, mit einer unmittelbaren Umsetzung rechnen wir indes noch nicht. Perspektivisch bleibt aber auch der Kauf von Staatsanleihen im Umfeld eines schwachen Konjunkturmomentums und eines niedrigen Preisdrucks ein realistisches Szenario. Bei den in der nächsten Woche ebenfalls anstehenden Ratssitzungen in Großbritannien, Schweden (Donnerstag) und Kanada (Mittwoch) erwartet man keine Änderungen der monetären Rahmenbedingungen. Mit Spannung werden am Freitag die Daten zum US-Arbeitsmarkt im August erwartet. Zuletzt hatte Fed-Chefin Janet Yellen auf die Unsicherheit bei der Bewertung der Unterauslastung am Arbeitsmarkt verwiesen und damit einer schnellen Verschärfung der Geldpolitik eine Absage erteilt. Bei einer Beschleunigung der Erholung und einem Übertreffen der Erwartungen der Notenbanker wäre allerdings ein früheres Drehen an der Zinsschraube als bisher erwartet denkbar. Im Berichtsmonat dürfte die Zahl der neugeschaffenen Stellen nur knapp unter dem bisherigen Jahresdurchschnitt 2014 (230.000) liegen. Die Arbeitslosenquote sollte bei einer unveränderten Partizipationsrate bei 6,2 % verbleiben. Eine Indikation über die Größenordnung der neuen Jobs liefert bereits der ADP-Bericht am Mittwoch . Per Saldo rechnet man unverändert erst im Juni 2015 mit einer ersten Zinserhöhung durch die US-Notenbank.