Am deutschen Aktienmarkt dürften es die Anleger nach dem fulminanten Wochenauftakt am Dienstag etwas ruhiger angehen lassen. Der Kalender bietet erst ab Nachmittag mit einigen US- Konjunkturdaten etwas Abwechslung. Daneben könnten die Gespräche russischer, ukrainischer und europäischer Spitzenpolitiker über die Ukraine-Krise in der weißrussischen Hauptstadt Minsk für Impulse sorgen. Im Mittelpunkt des Gipfeltreffens sollen Gespräche des Kremlchefs Wladimir Putin mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko stehen, der am Montagabend das Parlament aufgelöst und Neuwahlen für den 26. Oktober angesetzt hatte.Unternehmensseitig gab es zunächst kaum Nachrichten. Wie das "Handelsblatt" berichtet, sucht der Energiekonzern RWE wegen seiner angespannten Finanzlage Partner für den Bau eines weiteren Meerwindparks in der Nordsee. Für das Projekt Nordsee One seien zunächst Investitionen von rund 1,2 Milliarden Euro geplant, heißt es weiter. Derweil ist die Lage für Kunden der Lufthansa weiter unklar: Es ist weiter offen, wann und wie lange die Flugkapitäne der Fluggesellschaft streiken werden. Nähere Informationen zu einem möglichen Arbeitskampf werden frühestens heute erwartet.So sorgt vor allem eine Stahlsektor-Studie der UBS für Bewegung. Die Experten erwarten eine Trendwende und es sei an der Zeit, sich entsprechend zu positionieren. Salzgitter-Aktien sprangen nach einer Kaufempfehlung um fast drei Prozent an. Klöckner & Co sehen die Experten nicht mehr so negativ wie bislang, was die Papiere um zweieinhalb Prozent nach oben trieb. Im SDax werden die Aktien von Borussia Dortmund (BVB) ex Bezugsrecht gehandelt. Ein Handel der Bezugsrechte findet nicht statt. Die jungen Aktien, die erst für das Geschäftsjahr 2014/15 gewinnberechtigt sind, sollen anschließend bis zur nächsten Hauptversammlung separat ( ISIN DE000A11QXQ6 ) gehandelt werden. Gestützt von positiv aufgenommenen Signalen aus Jackson Hole sowie von Übernahmespekulationen haben die US-Börsen am Montag zugelegt. Der Dow Jones Industrial und die Nasdaq gewannen jeweils 0,4 Prozent. Keinen erkennbaren Einfluss auf den Handelsverlauf hatten aktuelle Immobiliendaten. Die Verkäufe neuer Häuser waren in den USA im Juli überraschend weiter gefallen, während man mit einem Zuwachs gerechnet hatten. Der Vormonatswert wurde allerdings zugleich nach oben korrigiert.

Aus Unternehmenssicht standen vor allem Übernahmevorhaben im Fokus. Die Fast-Food-Kette Burger King will die kanadische Kaffee- und Donut-Kette Tim Hortons übernehmen und so durch die Verlegung des Hauptsitzes nach Kanada Steuern sparen. Verhandlungen über den Zukauf sind bereits angelaufen. Die Burger-King-Aktien sprangen um 19,5 Prozent nach oben und die Papiere von Tim Hortons um 18,9 Prozent.Auch in der Pharmabranche rollt die Übernahmewelle weiter. Der schweizerische Konzern Roche will sein Geschäft mit Atemwegsmedikamenten ausbauen und sicherte sich daher am Sonntagabend für 8,3 Milliarden Dollar (6,3 Mrd Euro) den Zuschlag für das US- Biotechnologieunternehmen Intermune Deren Aktien gewannen daraufhin fast 35,4 Prozent. Im Nasdaq-Auswahlindex wurden die Papiere von Illumina mitgezogen und stiegen als Favorit um 3,4 Prozent. Im Dow gewannen die Anteilsscheine von Goldman Sachs 1,4 Prozent. Die US-Aufsichtsbehörde FHFA und die Großbank hatten sich wegen umstrittener Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise geeinigt. Die Investmentbank muss faule Wertpapiere für 3,15 Milliarden Dollar (2,37 Mrd Euro) zurückkaufen, die sie den staatlichen Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac von 2005 bis 2007 angedreht hatte. Effektiv wird die Bank durch die Einigung laut FHFA aber zunächst nur mit 1,2 Milliarden Dollar belastet.Andere Banken profitierten ebenfalls davon, dass zunehmend die Unsicherheit über solche Geschäfte schwindet, auch wenn dafür Milliardenstrafen fällig werden. JPMorgan gewannen an der Dow-Spitze 1,45 Prozent. Im S&P 100 legten die Aktien der Bank of America um 0,99 Prozent zu und die von Morgan Stanley gewannen sogar 2,2 Prozent.