In der Volksrepublik China verliert die Erholung der heimischen Wirtschaft etwas an Dynamik. Nachdem bereits die unlängst veröffentlichten Konjunkturdaten ein durchwachsenes Bild zeichneten, hat nun auch die Lagebeurteilung der Industrieunternehmen wieder an Optimismus verloren. Die heutige Schnellschätzung des HSBC China Manufacturing PMI für August fiel mit 50,3 Punkten hinter den Juli-Wert von 51,7 zurück. Dabei berichten die befragten Betriebe mehrheitlich von einer nachlassenden Auftragslage. Der entsprechende Teilindex gab mit 51,3 Zählern auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten nach. Das Detailergebnis zur Entwicklung der Auslandsorders schwächte sich ebenfalls ab und liegt nach 52,6 im Juli nun bei 51,4 Punkten. Die Personalpolitik der Unternehmen bleibt in diesem Umfeld vorsichtig, wie die Beschäftigungskomponente zeigt, die mit 48,2 (Juli = 49,4) auch im laufenden Monat unterhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten blieb. Zugleich signalisieren die Preisindizes ein Wiederaufleben disinflationärer Tendenzen. Offensichtlich reichen die Nachfrage und die Investitionsaktivitäten im Industriesektor nicht aus, um die Entwicklung am nationalen Immobilienmarkt auszugleichen. Zur Absicherung der gesamtwirtschaftlichen Erholung wird die Fiskal- und Geldpolitik vermutlich auch in den kommenden Monaten expansiv bleiben. Spielraum für wirtschaftspolitische Maßnahmen der Regierung in Peking besteht in Investitionen in den sozialen Wohnungsbau und den Ausbau des Eisenbahnnetzes.Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Donnerstag zunächst an seine jüngste Erholung anknüpfen.
Überwiegend freundliche Vorgaben aus Übersee sollten die Kurse stützen, sagten Börsianer. Anzeichen einer möglicherweise früher als erwartet kommenden Zinswende in den USA beeindrukkten die Börsen erst einmal nicht. Hierzulande sollten die Aktien von Infineon die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Halbleiterhersteller will sich in den USA mit einem milliardenschweren Zukauf verstärken. Für den auf Energiemanagement spezialisierten Halbleiterhersteller International Rectifier aus Kalifornien wollen die Münchener 40 US-Dollar je Aktie zahlen. Händler bezeichneten die geplante Akquisition als sinnvoll. Allerdings erscheine der Preis recht hoch. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) fielen die Aktien um 0,70 Prozent. Änderungen in der Unternehmensstruktur gibt es auch bei dem Anlagenbauer Gea Group. Er will seine operativen Aktivitäten in zwei neuen Geschäftsbereichen "Equipment" und "Solutions" bündeln und so kräftig sparen. Anleger werteten dies positiv: Bei L&S stiegen die Titel um mehr als ein Prozent. Bei Borussia Dortmund (BVB) indes wird über eine umfangreiche Kapitalerhöhung an diesem Donnerstag spekuliert. Auslöser ist ein Bericht des "Handelsblatts", wonach der BVB im Duell mit Bayern München finanziell nachlegen will. Die Anteilsscheine verloren bei L&S rund zwei Prozent. Daneben dürften Anleger noch auf einige Unternehmenszahlen schauen. So macht die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin langsam wieder Boden gut. Erstmals seit fünf Jahren erzielte Deutschlands zweitgrößte Airline in einem zweiten Quartal einen Nettogewinn. Bei L&S zogen die Titel um mehr als 15 Prozent an. Papiere der im MDax notierten Sendergruppe RTL Group reagierten vorbörslich mit einem Minus von mehr als fünf Prozent auf einen gesenkten Ausblick.Eine möglicherweise früher als erwartet kommende US-Zinswende hat die dortigen Börsen am Mittwoch nicht beeindruckt. Der Dow Jones Industrial machte seinen kurzfristigen Schwächeanfall schnell wieder wett und baute seine Gewinne noch aus. Zum Handelsschluss stand der Leitindex 0,4 Prozent höher. Die Nasdaq zeigte sich wenig bewegt. Eine erste Leitzinserhöhung durch die US- Notenbank Fed könnte früher als bisher erwartet kommen.Unternehmensseitig stehen in der zu Ende gehenden Berichtssaison nur noch wenige Quartalsberichte aus. Erst nach Börsenschluss wird Hewlett-Packard (HP) über die jüngste Geschäftsentwicklung berichten. Am Markt wird erwartet, dass der krisengeschüttelte Computer- und Druckerhersteller sich allmählich berappelt und beginnt, zu alter Stärke zurückzukehren. Vor den Zahlen verloren die Aktien indes 1,01 Prozent.Im Technologiesektor katapultierte ein Übernahmeangebot aus Deutschland die Anteilsscheine von International Rectifier um 47,2 Prozent hoch. Der Chiphersteller Infineon will den auf Energiemanagement spezialisierten Halbleiterhersteller für rund drei Milliarden US-Dollar beziehungsweise 40 Dollar je Aktie in bar übernehmen. Der Verwaltungsrat des kalifornischen Unternehmens hat bereits zugestimmt. Bereits zuvor hatten Kreise-Meldungen über einen in Kürze bevorstehenden Kauf eines US-Wettbewerbers durch Infineon die Runde gemacht. Die Aktien der zunächst in Spekulationen genannten Übernahmeziele Power Integrations , Semtech und Fairchild Semiconductor dämmten ihre Kursgewinne überwiegend ein. Vor der Präsentation neuer Produkte stiegen die Aktien von Apple am Mittwoch auf ein Rekordhoch. Bei 101,09 US-Dollar notierten die Titel des Elektronikherstellers so hoch wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte - zuletzt stand noch ein minimales Plus von 0,01 Prozent auf 100,57 Dollar zu Buche.