Zum Auftakt der neuen Woche steht mit dem NAHB-Hauspreisindex zwar ein zentraler Indikator zur Preisentwicklung am US-Immobilienmarkt zur Veröffentlichung an. Gewichtigere Daten aus den USA kommen aber vor allem in der zweiten Wochenhälfte. Von besonderem Interesse dürfte die Veröffentlichung des Protokolls zur jüngsten Fed-Sitzung am Mittwoch sein, denn hier könnten sich neue Erkenntnisse in Bezug auf ein mögliches Timing zur Straffung der Geldpolitik ergeben. Auf der Julisitzung wurden die monatlichen Anleihenkäufe auf 25 Mrd. USD reduziert, schließlich zeigt sich die Konjunktur in den USA in guter Verfassung: Im 2. Quartal wurde ein BIP-Plus von 4 % (ann.) realisiert, und die Vorlaufindikatoren deuten auf eine solide Fortsetzung des Aufschwungs hin. Insgesamt steht für die Währungshüter damit nichts im Wege, das Anleihenkaufprogramm im Oktober wie geplant gänzlich einzustellen. Das Protokoll der Fed-Sitzung vom Juli dürfte dabei einen zusätzlichen Einblick in die Diskussion geben, wann und in welcher Form die Fed-Mitglieder eine mögliche Straffung der bisher extrem lockeren Geldpolitik nach Beendigung des QE-Programms planen. Zuletzt bemängelte die US-Notenbank noch die signifikante Unterauslastung der Kapazitäten am Arbeitsmarkt. Unter anderem deswegen betonte man, dass man den Leitzins noch eine beachtliche Zeit nach dem Ende der Anleihenkäufe auf dem aktuellen Niveau belässt. Das Thema Arbeitsmarkt wird Janet Yellen wohl auch in ihrer Rede am Freitag in Jackson Hole aufgreifen. Wir glauben, dass eine erste Zinserhöhung im Juni 2015 erfolgt und passen unsere Erwartung damit marginal nach vorne an (bisher: Q3 2015). Großbritannien ist dagegen wohl schon einen Schritt voraus, hier dürfte die Zinswende bereits im Februar 2015 erfolgen. Ein Indiz in diese Richtung würde das Sitzungsprotokoll am Mittwoch geben, wenn die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses im August nicht mehr einstimmig für eine Beibehaltung der extrem lockeren Geldpolitik votiert, sondern erste Gegenstimmen das Bild aufgemischt hätten. In der Eurozone geben Sentimentindikatoren einen Einblick darüber, ob die Wirt- schaft nach dem enttäuschenden 2. Quartal besser auf die Beine kommt. Die am Donnerstag anstehenden PIM-Daten dürften zwar im Expansionsbereich verharren, aber durch Unsicherheiten in Bezug auf die geopolitischen Unruhen belastet werden.