Nach seiner jüngsten Talfahrt dürfte der Dax am Dienstag einen neuen Stabilisierungsversuch starten. Nach dem Börsenstart dürften dann die Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe in Deutschland und der Eurozone und am Nachmittag Daten aus den USA für Bewegung sorgen. Der von der HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor fiel im Juli auf den schwächsten Wert seit Start der Erhebung im November 2005. Er liegt aber auf der Expansionsschwelle von 50 Punkten, ab der mit Wachstum zu rechnen ist. Die Eintrübung folgt dem ebenfalls stark beachteten Indikator der Handelsvereinigung CFLP, der ebenfalls zurückging.

Hierzulande berichteten mit der Deutschen Post und BMW zwei Dax-Mitglieder über das abgelaufene zweite Quartal. Die Aktien des Logistikkonzerns gewannen beim Broker Lang & Schwarz (L&S) vorbörslich mehr als ein Prozent. Die Bonner halten trotz eines schwachen Frachtgeschäfts Kurs auf ihren geplanten Jahresgewinn. Der Quartalsgewinn stieg stärker als erwartet, wogegen der Umsatz etwas hinter den Schätzungen blieb. Der Münchener Autobauer hielt derweil die Konkurrenz mit einem Gewinnsprung weiter auf Abstand, was die Aktien um rund anderthalb Prozent steigen ließ.Dagegen büßten die Bilfinger-Titel nach einer Gewinnwarnung und einem Führungswechsel mehr als dreieinhalb Prozent ein. Der Bau- und Dienstleistungskonzern kappt erneut seine Jahresprognose für den Gewinn und leitet den Rauswurf von Vorstandschef Roland Koch ein. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) senkte den Ausblick für die Kreditwürdigkeit von "stabil" auf "negativ". Die jüngsten Aussagen seien ähnlich beunruhigend und könnten zu einem zehnprozentigen Kursverlust führen. Die US-Aktienmärkte haben sich am Montag etwas von ihren kräftigen Kursverlusten in der vergange- nen Woche erholt. Die Sorge vor einer Ausweitung der weltweiten Konfliktherde sei erst einmal in den Hintergrund gerückt, sagten Börsianer. Zudem stützte die Milliarden-Finanzspritze für die portugiesische Bank Banco Espirito Santo (BES) die Kurse dies- und jenseits des Atlantiks. Während der Dow um 0,5 Prozent zulegte, stiegen die Kurse an der Nasdaq um 0,8 Prozent. Marktbeobachter sprachen gleichwohl angesichts der übersichtlichen Agenda von einem ruhigen Tag. So wurden keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht und nur wenige Unternehmen präsentierten ihre Geschäftszahlen. Aktionäre von Michael Kors allerdings brauchten starke Nerven: Nach der Vorlage von Quartalszahlen zogen die Titel im vorbörslichen Handel zunächst um rund zehn Prozent an, bevor sie ins Minus drehten und zum Handelsschluss am Ende des S&P 500 um 5,9 Prozent auf 77,01 US-Dollar einbrachen. Das Modehaus hatte zwar mit seinen Gewinn- und Umsatzkennziffern die Markterwartungen übertroffen. Danach jedoch hatte Unternehmenschef John Idol in einer Telefonkonferenz einen Rückgang der Gewinnmarge in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Titel von Berkshire Hathaway hingegen zogen um rund drei Prozent an. Die Beteiligungsgesellschaft des legendären Investors Warren Buffet hatte am vergangenen Freitag nach Börsenschluss Geschäftszahlen vorgelegt. Demnach war der Überschuss im zweiten Quartal dank lukrativer Beteiligungen um 41 Prozent auf die Rekordsumme von 6,4 Milliarden US-Dollar geklettert. Dabei übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Spitzenreiter im Dow waren die Aktien von Walt Disney mit einem Plus von mehr als zwei Prozent. Der Unterhaltungskonzern wird am morgigen Dienstag nach Börsenschluss seine Quartalszahlen veröffentlichen. Bereits zu Wochenbeginn hatten sich Analysten positiv zu den Aussichten für die Titel geäußert. u den weiteren Favoriten im Dow zählten die Papiere von Microsoft, die um mehr als ein Prozent vorrückten. Der Windows-Hersteller hatte den inzwischen abgeflauten Patentstreit in der Mobilfunk-Branche mit einer Klage gegen den Smartphone-Marktführer Samsung Electronics erneut angeheizt.