Heute schwenkt der Fokus rund um den Globus insbesondere auf den Dienstleistungssektor, wenn in der Eurozone, in Großbritannien und in den USA die entsprechenden Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht werden. In der Eurozone sollte dabei lediglich die Schnellschätzung bestätigt werden, nach der der PMI im Juli deutlich von 52,8 auf 54,4 Punkte angezogen ist und damit den höchsten Stand seit mehr als drei Jahren erreichte. Das bessere Sentiment deutet an, dass die Konjunktur mit etwas mehr Schwung in das 3. Quartal gestartet und zumindest die Aktivität im Dienstleistungssektor zuletzt angezogen ist. Getragen wird diese Entwicklung insbesondere von Deutschland, wo der Dienstleis- tungssektor von der soliden Nachfrage der privaten Haushalte profitiert. Aber selbst in Frankreich sollte der PMI im Juli darauf hinweisen, dass der Dienstleistungssektor wieder wächst. So gut die Nachrichten zu Quartalsbeginn auch sind, die Stimmungsaufhellung dürfte sich in diesem Umfang kaum fortsetzen. Gar nicht mehr kurzer Natur ist mittlerweile die konjunkturelle Erholung in Großbritannien. Im Dienstleistungssektor zeigten sich die Unternehmen zuletzt übermäßig optimistisch. Zwar ist die Umfrage im Juni mit 57,7 Punkten etwas schwächer ausgefallen als im Durchschnitt des ersten Halbjahres (58,2 Punkte), insgesamt befindet sich der PMI aber deutlich im Wachstumsbereich oberhalb von 50 Punkten und weist somit auf eine Expansion des entsprechenden Sektors hin. Im Juli rechnet manr mit einem leichten Anstieg des Index auf 57,9 Punkte. Interessant dürfte sein, wie sich die Beschäftigungskomponente entwickelt hat. Im Juni ist die Teilumfrage auf ein Rekordhoch angezogen, was auf eine hohe Einstellungsbereitschaft der Unternehmen hindeutet. Eine deutliche Besserung am britischen Arbeitsmarkt könnte für die Bank of England den Ausschlag geben, die Zinsen früher als erwartet zu erhöhen. Wir rechnen mit diesem Schritt aufgrund des geringen Lohnwachstums erst im Februar 2015. Auch in den USA läuft es konjunkturell weiter rund. Nachdem das bereits der ISM für das Verarbeitende Gewerbe untermauert hat (57,1 nach 55,3 Punkten), rechnet man im Juli auch mit besseren Umfrageergebnissen im Dienstleistungssektor (57,0 nach 56,0 Punkten). In Thailand soll der geldpolitische Ausschuss der Bank of Thailand morgen über den Leitzins entscheiden. Mehrheitlich wird erwartet, dass die Währungshüter den Satz unverändert bei 2,00 % belassen. Dabei reagiert das Gremium vermutlich auf seine positive Einschätzung des Konjunkturverlaufs und des begrenzten Preisdrucks. Im Juli lagen die Preissteigerungen im Vergleich zur Vorjahresperiode mit 2,2 % innerhalb der von der Notenbank erwünschten Spanne von 0,5 % - 3 %. Der langsame Inflationsanstieg ist die Folge stabiler Energiepreise und einer nur langsamen Belebung der Inlandsnachfrage. Auch die Inflationserwartungen haben sich in den zurückliegenden Monaten kaum verändert. Dazu trägt auch bei, dass die wirtschaftliche Erholung bislang nur schleppend verläuft. Die ungelöste Krim-Krise hat den US-Aktienmarkt auch am Freitag belastet. Der Dow Jones Industrial schloss 0,3 Prozent tiefer bei 16 066 Punkte, an der Nasdaq ging es um 0,7 Prozent nach unten. Unmittelbar vor dem umstrittenen Referendum auf der ukrainischen Halbinsel Krim über einen Anschluss an Russland haben Moskau und Washington keinen Ausweg aus der Krise gefunden. Die USA scheiterten mit dem Versuch, Russland im letzten Moment zu einer Verschiebung der für Sonntag geplanten Abstimmung zu bringen. Die Investoren hätten sich vor dem Referendum vorsichtig positioniert. Im US-Leitindex waren die Papiere des Flugzeugbauers Boeing mit einem Plus von einem Prozent. Am Index-Ende fielen die Anteilsscheine der UnitedHealth Group um 1,7 Prozent. Die Titel von Liberty Media kletterten an der Spitze des Nasdaq 100 um mehr als 7 Prozent nach oben. Der Medienkonzern will den Satellitenradio-Anbieter Sirius XM nun nicht mehr komplett übernehmen. Liberty hielt zuletzt 53 Prozent der Sirius-XM-Anteile. Zudem plant Liberty Media, über die Platzierung von Anteilen an einer Sparte neues Geld für die Expansion des Kabelgeschäfts einzusammeln. Sirius-Titel legten um mehr als 2 Prozent zu.