Gestern konnte der Euro zum US-Dollar die Barriere von 1,35 USD nicht mehr verteidigen und gab bis auf rund 1,3450 USD nach. Die EU-Außenminister vertagten die Entscheidung über neue Sanktionen gegenüber Russland auf den Donnerstag. Die US-Konsumentenpreise zogen wie erwartet im Juni um 0,3 % in der Monatsrate an. Die Jahresrate verharrte damit bei 2,1 %. Die Kerninflationsrate klettere aber nur um 0,1 % im Monatsvergleich, womit die Jahresrate 1,9 % betrug. Beide Zeitreihen sollten auch in den kommenden Monaten in der Jahresrate um die 2 % oszillieren. Der von der Notenbank vielbeachtete Kerndeflator des privaten Verbrauchs könnte von aktuell 1,5 % bis zum Jahresende auf 1,7 % anziehen. Von der Preisseite sieht man daher keine Anzeichen für ein schnelleres Einschwenken der US-Notenbank auf einen restriktiven geldpolitischen Kurs. Wir erwarten unverändert eine Anhebung der US-Leitzinsen erst im 3. Quartal 2015. Der FHFA Hauspreisindex verteuerte sich im Mai um 0,4 % im Vergleich zum April, womit die Jahresrate auf 5,6 % (April: 6,2 %) zurückging. Die ungarische Notenbank hat gestern den Leitzins um 20 BP auf nun 2,1 % herabgeschleust und will an diesem Niveau bis Ende 2015 festhalten, sofern es keine negativer Überraschungen auf der Inflationsseite gibt. Grundsätzlich wird eine weitere Leitzinsreduktion nicht ausgeschlossen, aber auf aktueller Datenlage erscheint dies laut der Notenbank nicht sehr wahrscheinlich. Der Dax wird nach seinem fortgesetzten Erholungsversuch vom Wochenbeginn am Dienstag zunächst kaum verändert erwartet. Es bleibe abzuwarten, ob die Erleichterung über die relativ ruhige Lage nach dem Krim-Referendum nicht doch verfrüht war.. Auf der Konjunkturagenda stehen am Vormittag die ZEW-Konjunkturerwartungen im Fokus, bevor am frühen Nachmittag US-Verbraucherpreise und Daten vom Immobilienmarkt bewegen sollten. Auf Unternehmensseite könnten die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) einen Blick wert sein, nachdem der schwedische Lkw-Hersteller Scania sich gegen die Übernahmeofferte seiner Konzernmutter VW gestellt hat. Der unabhängige Ausschuss des Verwaltungsrats hält das Angebot für die ausstehenden Aktien für zu niedrig. Einem Händler zufolge könnte das die VW-Papiere etwas belasten. Vorbörslich bei Lang & Schwarz notierten sie zunächst aber 0,7 Prozent höher. Celesio-Aktien waren bei L&S mit minus 0,1 Prozent nach Zahlen wenig bewegt. Man sieht die Resultate des Pharmahändlers als nachrangig an, da der Kurs von den Nachrichten rund um McKesson bewegt würde. Der US-Konzern hatte mehr als 75 Prozent an Celesio übernommen und will nun die noch verbliebenen börsengehandelten Celesio-Aktien erwerben. Bei Wacker Chemie sorgten die vorgelegten endgültigen Resultate vorbörslich ebenfalls für wenig Impulse. Sie liegen einem Analysten zufolge auf dem Niveau der bereits bekannten Eckdaten. Der Geschäftsausblick für 2014 sei positiv. Darüber hinaus bewegte Analystenkommentare: Lufthansa-Titel verteuerten sich bei L&S um 0,40 Prozent. Die UBS hatte sich positiv zum Restrukturierungsprogramm der Fluggesellschaft geäußert und ihr Kaufvotum bestätigt. Für die im TecDax notierten Aktien des Biotechunternehmens Qiagen ging es nach einer Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg um 2,6 Prozent aufwärts.Nach dem umstrittenen Referendum auf der Krim haben sich die New Yorker Börsen am Montag klar erholt. Dow Jones und Nasdaq legten um jeweils rund ein Prozent zu. Die Wahrscheinlichkeit von Eskalationen sei gesunken, sagten auch Experten der Commerzbank. Alle dreißig Werte im Dow gingen mit Gewinnen aus dem Handel: Tagessieger waren die Aktien von 'Big Blue' IBM mit plus zwei Prozent. Die Anteile am Mischkonzern 3M verteuerten sich um 1,88 Prozent nach zuversichtlichen Aussagen zu den Perspektiven für das künftige Geschäft in China. Die rote Laterne im Leitindex hielten dagegen McDonald's mit einem mageren Plus von 0,02 Prozent. Die Anteile an der Baumarktkette Home Depot hinkten mit einem Plus von 0,3 Prozent ebenfalls hinterher. Sie konnten sich damit kaum von ihrer Anfang März eingeleiteten Korrekturbewegung befreien.