Die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen haben am Montag in den USA letztlich nur wenig auf die Börsenkurse gedrückt. Im Handelsverlauf dämmten die wichtigsten Indizes ihre Verluste ein. Durchwachsene Unternehmensnachrichten gaben indes keine klar positiven Impulse. Zum Schluss notierte der Dow Jones Industrial noch 0,3 Prozent im Minus, die Nasdaq verlor 0,2 Prozent. Unter den US-Einzelwerten stachen die Aktien von Tabakunternehmen negativ heraus. Ein Gericht in Florida hatte R.J. Reynolds American zur Zahlung von mehr als 23 Milliarden Dollar (17 Milliarden Euro) an die Witwe eines Kettenrauchers verurteilt. Die Strafe ist eine der höchsten, die jemals in einem Prozess mit einem einzelnen Kläger gegen ein Tabakunternehmen verhängt worden ist. Allerdings gilt es als praktisch sicher, dass ein Berufungsgericht sie später drastisch reduzieren wird, etwa auf einen entsprechenden Millionenbetrag. Die Papiere von Reynolds verloren 1,1 Prozent. Im Sog dieser Nachrichten gaben die Papiere der Konkurrenten Philip Morris und Altria Group um 0,5 beziehungsweise 0,38 Prozent nach. Für die Allergan-Titel ging es indes um 2,2 Prozent bergauf, nachdem der Pharmakonzern mit seinem Quartalsgewinn positiv überrascht hatte. Zudem soll der Abbau von Stellen zu Einsparungen bei dem Unternehmen führen, das gegen eine Übernahme durch den Konkurrenten Valeant Pharmaceuticals kämpft. Bei Halliburton sorgten gute Zahlen für ein knappes Plus von 0,1 Prozent. Der Dienstleister für die Erdölindustrie hatte im zweiten Quartal mit seiner Umsatzentwicklung positiv überrascht. Zudem stockt der Konzern sein Aktienrückkaufprogramm auf sechs Milliarden Dollar auf. Der Spielwarenhersteller Hasbro war hingegen mit seinem Umsatz hinter den Erwartungen zurükkgeblieben und meldete zudem einen Gewinnrückgang. Das brockte den Aktien ein Minus von 2,7 Prozent ein.Der Dax dürfte am Freitag zu Handelsbeginn zunächst klar unter die Marke von 9000 Punkten rut- schen. Dies wäre das erste Mal seit Mitte Dezember.
Bei den Einzelwerten gab es mit der insgesamt schlechten Stimmung schon vor Börsenstart kräftige Verluste. K+S lagen als einziger Dax-Wert beim Broker Lang & Schwarz mit 0,14 Prozent im Plus, nachdem sie am Vortag um knapp zehn Prozent abgerutscht waren. Zu den größten Verlierern zählten Continental , Deutsche Post Lanxess , RWE und Beiersdorf mit jeweils mehr als zwei Prozent Minus. Im MDax gab es keinen einzigen Wert mit Kursgewinnen. Aktien von Gerry Weber gaben im schwachen Markt nach Zahlen zweieinhalb Prozent ab. Im ersten Geschäftsquartal hatte der Modekonzern den Umsatz im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um drei Prozent gesteigert, das Wachstum auf vergleichbarer Fläche bezifferten die Westfalen auf 3,2 Prozent. Bilfinger Berger verloren fast anderthalb Prozent.Die bereits am Vortag bekannt gewordenen Aussagen von Konzernchef Roland Koch könnten die Stimmung um die Aktie des Baudienstleisters belasten. 'Nach der Auszahlung eines Lotteriegewinns bei einer Beteiligung gaben die Aktien von Tipp24 annähernd drei Prozent nach. In einer Zweitlotterie der voll konsolidierten MyLotto24 hatte ein Mitspieler einen Gewinn von rund 6,7 Millionen Euro erzielt. Im bisherigen Geschäftsjahr 2014 lag der Betrag der Spielgewinnauszahlungen nach Angaben des Unternehmens damit insgesamt um 3,9 Millionen Euro über dem statistischen Mittel und belastete in dieser Höhe den Umsatz. Die weiter schwelende Krim-Krise hat den US-Aktienmarkt am Donnerstag tief ins Minus gedrückt. Robuste Einzelhandels- und Arbeitsmarktdaten aus den USA hellten die Stimmung nur anfänglich auf, bevor die Krise in der Ukraine das Marktgeschehen dominierte und die Risikobereitschaft der Investoren dämpfte. Dow Jones und Nasdaq verloren jeweils rund 1,5 Prozent. Alle 30 im Dow Jones Industrial gelisteten Werte verbuchten Verluste. Für General-Electric-Aktien ging es um 1,6 Prozent nach unten. Der Siemens-Rivale macht Ernst mit seinem Rückzug aus dem Geschäft mit Konsumentenkrediten in Nordamerika. Noch in diesem Jahr solle die Sparte an die Börse gebracht werden. Amazon-Aktien stemmten sich mit einem Plus von 0,2 Prozent gegen den Markttrend. Der Online- Händler erhöht in den USA den Preis für die Prime-Mitgliedschaft. Die Titel von Colgate-Palmolive traten nahezu auf der Stelle, nachdem der US-Konsumgüterproduzent eine Dividendenerhöhung angekündigt hatte.