Rund einen Monat nach dem Militärputsch in Thailand haben die EU-Außenminister bei ihrem gestrigen Treffen in Luxemburg erste Sanktionen gegen das asiatische Königreich beschlossen. Bis auf weiteres sollen alle offiziellen politischen Besuche ausgesetzt und die bisherige militärische Zusammenarbeit auf den Prüfstand gestellt werden. Zusätzlich legt die EU die Verhandlungen über ein Abkommen zur Vertiefung der gegenseitigen Zusammenarbeit und Partnerschaft zunächst auf Eis. Insgesamt drückte die Ministerrunde ihre außerordentliche Besorgnis über die innenpolitische Entwicklung in Thailand aus und forderte eine Wiederherstellung demokratischer Prozesse in dem Land.

Die Ausfuhren nach Europa stehen für gut ein Zehntel aller thailändischen Exporte, so dass eventuelle Handelssanktionen der EU den dortigen Konjunkturverlauf belasten würden. Am Finanzplatz Thailand blieben die Renditen heimischer Staatsanleihen indes abwartend in einer engen Handelsspanne. Seit den Hochständen der vergangenen Woche bewegen sich diese knapp unterhalb dieser Werte. Damit wachsen Zweifel an einem derzeit mehrheitlich erwarteten weiteren Niveauanstieg.