Die New Yorker Börsen haben am Montag auf der Stelle getreten. Die wichtigsten Indizes bewegten sich nahe ihrer Rekordhochs. Wegen der wachsenden politischen Unsicherheit und der bevorstehenden Sommerpause erlahme das Kaufinteresse. Im Dow waren die Papiere von General Electric (GE) mit einem Abschlag von 1,1 Prozent zweitschwächster Wert. Industriewerte stellten auch den schwächsten Sektor und zogen an dem Leitindex. Die geplante Kooperation mit Alstom dürfte aber Vorteile für alle Beteiligten bringen. Pfizer-Aktien hielten mit minus 1,1 Prozent die rote Laterne. In dem Sektor wollte der Pharmakonzern Abbvie den britisch-irischen Konkurrenten Shire Pharmaceuticals übernehmen und sorgte damit für Gesprächsstoff. Shire lehnte aber den erneuten Versuch schon vor dem Wochenende ab. Auch der Gesundheitssektor musste überwiegend Verluste hinnehmen. Gefragt zeigten sich indes Energiewerte, die die Sektorübersicht anführten. Die Aktie von ExxonMobil verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 104,38 Dollar. Tagessieger im Dow war aber der Finanzwert JPMorgan mit plus 1,1 Prozent auf 58,19 Dollar. Oracle-Aktien verteuerten sich um 0,6 Prozent. Der SAP-Rivale kauft Micros Systems für rund 5 Milliarden Dollar und stößt damit tiefer in die Bereiche Gastronomie und Handel vor. Micros bietet unter anderem an das Internet angebundene Kassensysteme und Abrechnungsprogramme für Geschäfte, Hotels und Restaurants an. Die Aktie gewann 3,4 Prozent auf 67,98 Dollar. Die deutsche Konjunktur wird das wetterbegünstigt hohe Wachstumsmomentum aus dem Anfangsquartal 2014 kaum verteidigen können. Neben den Basiseffekten deuten auch die Sentimentindikatoren auf ein etwas schwächeres Konjunkturbild im weiteren Jahresverlauf hin. Zuletzt waren die Einkaufsmanager und die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragten Finanzanalysten bereits etwas weniger optimistisch als noch im Vormonat und auch beim ifo Geschäftsklima rechnen wir mit einem erneuten Rückgang. Bereits im Vormonat waren die befragten Unternehmen nicht mehr so positiv gestimmt. Politische Unruhen (Ukraine, Syrien, Irak), steigende Ölpreise und eine nur schwache Konjunkturdynamik in einigen Emerging Markets dürften sich als Belastungsfaktoren erweisen. Vor diesem Hintergrund sollte sowohl die aktuelle Lage als auch die Konjunkturerwartung erneut vorsichtiger eingeschätzt werden. Beim Gesamtindex wäre das von uns unterstellte Ergebnis von 110,0 Punkten indes immer noch mit klar positiven BIP-Wachstumsraten kompatibel. Daher dürfte die Wirtschaftsaktivität – mit geringerer Dynamik – auch im weiteren Jahresverlauf zulegen. Für das Gesamtjahr 2014 scheint ein BIP-Plus von knapp 2 % realistisch. In den USA befinden sich die Hauspreise tendenziell im Aufwärtsmodus. Allerdings war aufgrund gestiegener Hypothekenzinsen, einer restriktiveren Kreditvergabepolitik der Banken und einer geringeren Nachfrage nach neuen Häusern zuletzt ein Dynamikverlust unverkennbar. Im April dürfte die Jahresrate beim Case/Shiller-Hauspreisindex – trotz eines unterstellten Monatsanstiegs von 0,8 % – auf 11,4 % zurückgegangen sein (März: 12,4 %). Im Jahresverlauf dürfte diese (Abwärts-)Tendenz anhalten. Bei den Neubauver- käufen unterstellen wir für Mai einen nahezu unveränderten Wert im Vergleich zum niedrigen Vormonatsergebnis. Die Verbraucher zeigen sich ob der insgesamt jedoch verbesserten Lage am Immobilien- und Arbeitsmarkt moderat konstruktiv. Das absolute Niveau des Konsumentenvertrauens ist dabei mit einem Konsumplus von rund 2 % kompatibel.