Auch wenn am heutigen Handelstag der dreifache Hexxensabbat auf der Agenda steht, dürften die Umsätze eher gering ausfallen. Es wird am heutigen Tag mit einem Kampf um die 10.000 Punktemarke gerechnet. Konjuntur- und Unternehmensnachrichten, die die Kurse nachhaltig beeinflussen könnten, stehen kaum auf der Agenda. Unterdessen fallen die Vorgaben von der Wall Street recht positiv aus.
Die Blicke auf sich ziehen dürfte Siemens. Medienberichten zufolge werden im Übernahmepoker um den französischen Industriekonzern Alstom Siemens und der japanische Partner Mitsubishi Heavy Industries (MHI) ihr Angebot erhöhen.
Auch SAP wird ins Blickfeld rücken: Der SAP -Rivale Oracle legte gestern Abend Quartalszahlen vor: So schrumpfte der Gewinn in seinem vierten Geschäftsquartal von März bis Mai um 4 Prozent auf unterm Strich 3,6 Milliarden US-Dollar (2,6 Mrd Euro). Die Oracle-Aktie gab nach diesem Bericht nachbörslich deutlich ab und dürfte auch bei SAP für leichte Verkäufte sorgen.Der S&P-500-Index hat am Donnerstag erneut auf einem Rekordhoch geschlossen. Dennoch sprach man von einem ruhigen Börsengeschäft nach dem Kurssprung zur Wochenmitte. Angesichts uneinheitlicher Konjunkturdaten aus den USA bewegten sich die wichtigsten Aktienindizes kaum vom Fleck. Am Mittwoch hatten noch ermutigende Aussagen der US-Notenbankchefin Janet Yellen für gute Stimmung gesorgt. Konjunkturdaten aus den USA hatten kein klares Bild geliefert. So hatte sich zwar das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Juni überraschend aufgehellt. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Mai allerdings war nicht ganz so stark wie erwartet gestiegen. Im Dow legten die Aktien von General Electric (GE) um 0,97 Prozent auf 26,93 US-Dollar zu. Der Siemens-Rivale versucht mit einer Charmeoffensive das Rennen um das Energiegeschäft des franzö- sischen Industriekonzerns Alstom zu machen. Die Amerikaner werben dabei mit dem Versprechen einer weitreichenden Kooperation zum Nutzen des Unternehmens und Frankreichs. Dies soll den Gegenbieter Siemens aus dem Feld schlagen. Alstom-Aktien sackten zum Handelsschluss in Paris um rund sechs Prozent ab die Anleger hatten auf einen Bieterwettkampf zwischen GE und Siemens gehofft. Papiere der Münchener legten um rund ein Prozent zu. An der Spitze des S&P-500-Index kletterten die Titel von Kroger um rund fünf Prozent nach oben. Die Supermarktkette hatte mitgeteilt, dass der Gewinn in diesem Jahr höher als ursprünglich prognostiziert ausfallen könnte. Ein Grund dafür seien gestiegene Umsätze nach der Übernahme des Wettbewerbers Harris Teeter. Klares Schlusslicht waren die Anteilsscheine von Coach , die um rund neun Prozent absackten. Der Hersteller von Luxushandtaschen hatte einen anhaltenden Umsatzrückgang in seinen nordamerikanischen Filialen in Aussicht gestellt. Unter den Technologiewerten zogen die Papiere von Blackberry um knapp zehn Prozent an. Die Neuaufstellung des schwer unter Druck geratenen Smartphone-Pioniers scheint erste Früchte zu tragen. Das kanadische Unternehmen verkaufte im ersten Geschäftsquartal von März bis Mai mehr Geräte als in den drei Monaten zuvor, stoppte den Umsatzschwund und wies sogar wieder einen kleinen Gewinn aus. Im Nasdaq 100 zählten die Anteilsscheine von Starbucks mit einem Plus von mehr als zwei Prozent zu den Favoriten. Unter den multinationalen Konsumgüterunternehmen zähle Starbucks zu den Firmen mit den besten langfristigen Wachstumsaussichten.