Die Geschäftstätigkeit der chinesischen Dienstleister hat im zurückliegenden April eine Expansion ausgewiesen, das Wachstum reicht aber nicht aus, um die stockende Entwicklung im Industriesektor zu kompensieren. Wenig dynamisch entwickelt sich dabei die Personalpolitik der befragten Unternehmen: Der Teilindex zur Beschäftigungskomponente sackte mit 50,3 Zählern (März: 51,7) auf den niedrigsten Stand seit sieben Monaten. Nach den bereits schwachen Vergleichsergebnissen im Verarbeitenden Gewerbe trübt sich vor dem Hintergrund eines flachen Konjunkturverlaufs die Lage am chinesischen Arbeitsmarkt zunehmend ein. Für das heimische Preisniveau offenbart der Service-PMI zudem disinflationäre Tendenzen, indem das Detailergebnis zur Entwicklung der Input-Preise auf ein 10- Monatstief zurückging, das Pendant für Output-Preise sich nach 51,1 im Vormonat jetzt auf 49,5 Punkte verringerte. Insgesamt signalisieren die diesmonatigen Frühindikatoren einen weiterhin relativ schwachen Wachstumspfad der chinesischen Ökonomie. Damit nimmt das Risiko zu, dass China im laufenden Jahr sein erwünschtes Wachstumstempo verfehlt.Für den Germany 30 ging es am Dienstag wieder abwärts, was nach schwächeren Vorgaben aus den asiatischen Märkten durchaus auch zunächst fortgesetzt werden kann. Dabei bilden dann die 9.366 Punkte eine wichtige Unterstützung. Hier ist zunächst mit einer Zwischenerholung zu rechnen. Kleine Kaufsignale gäbe es erst wieder bei einem Ausbruch über den bei 9.560 Punkten liegenden Abwärtstrend. Den entscheidenden Widerstand stellen aber die 9.645 Punkte dar. Der Index muss sich nun bald entscheiden. Wenn es prozyklisch über 9.645 Punkte zum Schlusskurs hinausgeht, dann wird ein neues Kaufsignal generiert. Platz ist dann zunächst bis auf 9.791 Punkte und später auch darüber hinaus gegeben. Abgaben unter 9.375 Punkte zum Schlusskurs würden hingegen ein kleines Doppeltop nach sich ziehen. Dann müsste mit Abgaben auch wieder bis 9.150 Punkte gerechnet werden. Negative Vorgaben aus Übersee sowie die Entwicklung in der Ostukraine dürften den Dax am Mittwoch zum Auftakt weiter belasten. Die Berichtssaison setzt sich fast ungebremst fort: So berichteten vier weitere Dax-Konzerne über das abgelaufene Quartal, ebenso wie zahlreiche Unternehmen aus dem MDax , TecDax und SDax. Am Nachmittag werden sich dann die Augen auf die Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses richten, sagte IG-Marktstratege Christ Weston. Zudem werfe die am Donnerstag anstehende Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank bereits ihre Schatten voraus. Unter den Dax-Konzernen rücken vor allem die Commerzbank , Siemens , HeidelbergCement und Henkel in den Fokus. Die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Commerzbank hat zu Jahresbeginn ihren Aufwärtstrend fortgesetzt und unter dem Strich 200 Millionen Euro verdient. Das war allerdings etwas weniger als Analysten erwar- tet hatten. Zudem lief das Tagesgeschäft im ersten Quartal schlechter als vor einem Jahr. Die Aktien von HeidelbergCement und Henkel zogen ebenfalls an. Mit einem vorbörslichen Kursplus von mehr als einem Prozent profitierten sowohl die Papiere des Zementherstellers als auch des Konsumgüterunternehmens von ihren Quartalszahlen. Ein Händler hob hervor, dass bei HeidelCement nahezu alle wichtigen Kennziffern über den Schätzungen gelegen hätten, auch wenn der Baustoffkonzern letztlich rote Zahlen geschrieben habe. Bei Henkel hätten die um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe bereinigten Erlöse überzeugt. Siemens hingegen meldete nur ein durchwachsenes zweites Geschäftsquartal und bringt nun den Konzernumbau auf den Weg. Im MDax machen Hannover Rück , Sky Deutschland , Hochtief , Osram oder auch Hugo Boss mit Zahlen von sich reden, um nur einige Kandidaten zu nennen.