An den US-Börsen haben sich am Montag die Optimisten durchgesetzt. Die anziehenden Übernahmeaktivitäten und gute Daten vom amerikanischen Immobilienmarkt setzten sich letztlich gegen die Sorgen über die Ukraine-Krise durch.

Den Übernahmeaktivitäten insbesondere im Pharmasektor stand zum Wochenauftakt die Verschärfung des Konflikts um die Ukraine gegenüber. Mit neuen Sanktionen will der Westen Russland dazu bringen, mäßigenden Einfluss auf die moskautreuen Separatisten in der Ostukraine zu nehmen. Der US-Pharmakonzern Pfizer wirbt derweil weiter um den britischen Konkurrenten AstraZeneca - die Briten bleiben allerdings bei ihrer Ablehnung der Offerte. Jetzt tickt die Uhr. Bis Ende Mai hat Pfizer nun Zeit, ein Gebot vorzulegen und AstraZeneca weiter zu umgarnen. Die Pfizer- Aktien legten um 4,2 Prozent zu und eroberten den Dow-Spitzenplatz, während die Anteilsscheine von AstraZeneca in London mit einem gut 14-prozentigen Kurssprung aus dem Handel gingen. Pfizer steht wegen des ablaufenden Patentschutzes für den Blutfettsenker Lipitor und das Potenzmittel Viagra vor schwierigen Zeiten.Für die Aktien von Merck & Co ging es hingegen trotz guter Nachrichten um ein Prozent nach unten. Laut der Tageszeitung "Die Welt" interessieren sich sowohl der Pharmakonzern Bayer als auch der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser für das Geschäft der Amerikaner mit nicht verschreibungspflichtigen Arzneien.Neuigkeiten gab es auch zum Übernahmepoker um den französischen Industriekonzern Alstom. Nach der Übernahmeofferte des US-Wettbewerbers General Electric (GE) signalisierte nun der Münchner Industriekonzern Siemens der Alstom-Führung nach eigenen Angaben Gesprächsbereitschaft über strategische Fragen zukünftiger Zusammenarbeit. Die GE-Titel gewannen 0,7 Prozent.Wohl auch weil aufgrund des 1. Mais die Arbeitswoche etwas kürzer als gewöhnlich aus fällt, steht an den verbliebenen Tagen fast eine ganze Flut an Daten zur Veröffentlichung an. Heute steht vor allem der Konsument im Vordergrund. In Deutschland profitieren die Verbraucher dabei von der soliden Konjunkturerholung. Der heimische Arbeitsmarkt befindet sich nach wie vor in einer guten Verfassung, und ist auch in den Wintermonaten nicht aus dem Takt gekommen. Die Verbraucher vertrauen entsprechend auf eine hohe Arbeitsplatzsicherheit, was sich günstig auf das Konsumverhalten auswirkt. Die Kaufneigung befindet sich in diesem Umfeld auf dem höchsten Stand seit 2007. Im Mai sollte das Konsumentenvertrauen auf dem zyklischen Hoch von 8,5 Punkten verharrt sein. In die Hände spielt hier zusätzlich die zuletzt extrem niedrige Inflation. Im März betrug die Teuerung nur noch 1,0 % gg. Vj. Im April sollte die Jahresrate zwar auf 1,4 % anziehen. Das ist aber keinesfalls als Wendepunkt nach der Phase immer niedrigerer Inflationsraten zu sehen. Vielmehr hat das späte Osterfest in diesem Jahr zu Basiseffekten geführt, die die Konsumentenpreise temporär nach oben schrauben. Im weiteren Jahresverlauf dürfte die Inflation wieder vielmehr im Bereich von nur 1 % verharren, und das trotz der konjunkturellen Belebung. Apropos konjunkturelle Belebung: In Großbritannien standen die Vorzeichen zuletzt eindeutig auf Aufschwung. Heute schafft die Veröffentlichung des BIP im 1. Quartal Fakten. Einen etwas dämpfenden Effekt dürfte das kalte Wetter im Januar und Februar gehabt haben. Die Vorlaufindikatoren verweisen aber auf eine robuste Ex-ansion, man rechnet vor diesem Hintergrund mit einem Quartalswachstum von 0,9 % nach einem Plus von bereits 0,7 % im Vorquartal.