In der Russischen Föderation hat die Notenbank am Freitag überraschend den Leitzins um 50 BP auf 7,50 % angehoben. Die Entscheidung der Währungshüter soll nach deren Einschätzung dazu beitragen, den beschleunigten Inflationsanstieg zu bremsen. Die Zentralbanker erklärten, die bisherige Rubel- Schwäche gefährde erheblich das per Ende 2014 angestrebte Inflationsziel von 5,0 %. Mit ihrer jetzigen Entscheidung setzt die russische Zentralbank nach eigenem Bekunden darauf, die Jahresrate für die Teuerung auf unter 6 % abzubremsen (März: 6,9 %). Erst für 2015 und 2016 sei derzeit anzunehmen, dass sich die Inflation unterhalb der angestrebten Zielmarken von 4,5 % respektive 4,0 % einpendele. Man erwartet 2014 einen durchschnittlichen Preisanstieg von 5,5 %. Die erneute Leitzinserhöhung erhöht die Attraktivität des russischen Rubels für Anleger und sollte generell zu einer Stabilisierung der unter Druck geratenen Währung beitragen. Vermutlich infolge der zeitgleichen Herabsetzung der Kreditwürdigkeit der Russischen Föderation von „BBB“ auf „BBB-“ mit negativem Ausblick durch die Ratingagentur S&P bewegt sich der Rubel jedoch im frühen Handel auf den Tiefkursen von Freitag. Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Dienstag mit Gewinnen in eine geschäftige Sitzung starten. Nach einem von Übernahmefantasie geprägten Wochenstart rolle nun eine weitere Welle von wichtigen Ereignissen auf den Markt zu. In Deutschland kommt die Berichtssaison mit Zahlen der Deutschen Bank, Volkswagen (VW), Infineon und der Deutschen Börse aus dem Dax in Fahrt. Hinzu kommen zahlreiche Konjunkturdaten, wie hierzulande das Gfk-Konsumklima am Morgen und am Nachmittag US-Daten zum Immobilienmarkt sowie dem Verbrauchervertrauen. Gute Geschäfte mit der Autobranche lassen den Chiphersteller zuversichtlicher auf die zweite Jahreshälfte blicken. Gewinn und Umsatz waren im zweiten Geschäftsquartal gestiegen. Die Deutsche Börse profitierte im ersten Quartal vom Boom an den Aktienmärkten und mehreren Sondereffekten. Für die Titel der Deutschen Bank ging es um 2,4 Prozent nach oben. Auf den ersten Blick habe der Finanzkonzern auf der Gewinnseite die Erwartungen übertroffen, sagte ein Händler. Vor diesem Hintergrund dürften die Papiere positiv reagieren. Allerdings könnten die Kapitalquoten der Bank für einige Investoren ein Grund sein, die Papiere im Tagesverlauf zu verkaufen.

In der zweiten Reihe verteuerten sich die Aktien von Morphosys um 3,1 Prozent. Für die ebenfalls im TecDax notierten Titel von Wirecard ging es um 4,5 Prozent nach oben. Der Zahlungsabwickler bestätigte nach einem erfolgreichen Jahresauftakt seine Prognose für 2014.