In China stabilisiert sich die Stimmungslage der Industrie gegenwärtig. Der HSBC Flash China Manufacturing PMI kletterte auf 49.7 (April: 48,1). Damit verpasste das Umfrageergebnis knapp die 50-Punktearke, die als Expansionsmarke gilt. Die Verbesserungen gegenüber April basieren dabei auf einer Erhohung der Auftragsentwicklung im In- und Ausland. Der Teilindex zur Entwicklung der Neuaufträge sprang mit 50,2 Zählern (April: 47,4) auf den bisher höchsten Stand des laufenden Jahres. Noch dynamischer zeigen sich die Auslandsorders. Hier erhöhte sich das Detailergebnis nach 48,9 im Vormonat auf jetzt 52,7, dem besten Wert seit November 2010. Zugleich signalisieren die erstmals seit Herbst 2013 wieder steigenden "output prices" ein Nachlassen der disinflationären Tendenzen in der Volkswirtschaft. Der Teilindex zur Beschäftigungskomponente fiel im Mai aber weiter und ging mit 47,3 Punkten auf den niedrigsten Stand seit Juli vergangenen Jahres zurück. Die sich abzeichnende Erholung im Verarbeitenden Gewerbe ist vermutlich ein Resultat der jüngsten wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung in Peking und sinkender Kreditkosten. Mit Blick auf zahlreiche Wachstumsrisiken, wie die derzeitige Ab- kühlung am Immobilienmarkt, sind voraussichtlich zusätzliche fiskal- und geldpolitische Lockerungen zur Stabilisierung der Konjunkturbeschleunigung in China notwendig.Positive Vorgaben aus Übersee dürften den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag zunächst weiter stützen. Dabei kommen von dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll der letzten Sitzung der US- Notenbank wie erwartet keine neuen Impulse. Anderes galt für den HSBC-Einkaufsmanagerindex für China, der am Morgen veröffentlicht wurde. Er signalisierte eine Stimmungsbelebung und trieb damit die Kurse in Asien deutlich nach oben. Die jüngsten Anstrengungen der chinesischen Regierung zur Stabilisierung des Wachstums begännen sich auszuzahlen, sagte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG. Hierzulande stehen Aktien von Finanzinstituten im Blick. So haben die Deutsche-Bank-Aktionäre für die um 10 Uhr beginnende Hauptversammlung ein neues Aufregerthema: Die gewaltige Kapitalerhöhung verbunden mit dem Einstieg des Scheichs aus Katar dürfte nicht auf ungeteilte Gegenliebe stoßen. Die Anteile der Alt-Aktionäre werden verwässert, zudem dürfte kritisch hinterfragt werden, welche Interessen der neue arabische Großaktionär verfolgt. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) gewannen die Papiere angesichts des freundlich erwarteten Gesamtmarktes 0,62 Prozent. Um 0,82 Prozent nach oben ging es für die Papiere der Commerzbank. Die teilverstaatlichte Bank steht einem "Handelsblatt"-Bericht zufolge kurz davor, ihre Immobilienkredite in Japan loszuwerden. Die Bank hatte dort zuletzt Finanzierungen über rund 700 Millionen Euro - also ein vergleichsweise kleiners Paket. In den vergangenen Tagen hatte es bereits Bericht über Fortschritte des deutlich größeren Immobilienfinanzierungspakets in Spanien gegeben.