Mit der Industrieproduktion steht die in dieser Woche wichtigste Veröffentlichung für die deutsche Konjunktur unmittelbar heute Morgen an. Grundsätzlich sind die Weichen für ein Anziehen der Produktionsaktivität im ersten Quartal dabei mit Blick auf die guten Sentimentwerte in der Industrie (PMI, ifo) gestellt. Die hohe Dynamik vom Januar (0,8 % gg. Vm.) dürfte aber dennoch nicht unmittelbar zu wiederholen sein, denn zu Jahresbeginn hat der Bausektor in besonderem Maße vom milden Winterwetter profitiert. Zudem dürfte der Gegenwind für die deutschen Produzenten zum Jahresbeginn mit Blick auf die wetterbedingten Schwierigkeiten der US-Wirtschaft und der zuletzt enttäuschenden Wirtschaftsaktivität in China aber zugenommen haben. Das verdeutlicht auch das im Vergleich zum Ende 2013 etwas moderatere Auftragsplus Man rechnet im Februar deshalb mit einem etwas geringeren Outputplus von 0,2 % (Januar: 0,8 %). Während die EZB auf ihrer letzten Sitzung noch einmal die Hände stillgehalten hat, dürfte die jüngste Inflationsentwicklung die schwedische Notenbank am Mittwoch wohl in die„Knie zwingen. Bereits im Dezember hatte die Riksbank die vermeintliche Reißleine gezogen und den Leitzins um 25 BP auf 0,75 % gesenkt. Bisher lässt sich allerdings nicht erkennen, dass die Maßnahme ihre Wirkung entfaltet: In den ersten beiden Monaten des Jahres lag die Teuerung in der Jahresrate mit -0,2 % im deflationären Bereich, und eine Besserung ist nicht in Sicht. Man geht deshalb davon aus, dass der Leitzins um weitere 25 BP auf 0,50 % reduziert wird. Nur einen Tag später, am Donnerstag, entscheidet die Bank of England über ihren künftigen geldpolitischen Pfad. In Großbritannien hat die Inflation das zentrale Ziel der britischen Notenbank lange Zeit überschritten. Der Rückgang auf zuletzt 1,7 % gg. Vj. gibt den Währungshütern nun den nötigen Spielraum, ihre extrem lockere Geldpolitik noch weiter fortzusetzen, wenngleich sich die konjunkturelle Situation zuletzt stetig verbessert hat. Die Bank of Japan hat die deflationären Tendenzen zuletzt dank der massiven Abwertung des Yens in den Griff bekommen und dürfte deshalb auf der Sitzung in der Nacht zu Dienstag die Hände stillhalten.In den USA wurden im März 192.000 neue Stellen geschaffen, und damit nur unwesentlich weniger als im Vormonat (revidiert: 197.000). Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,7 %. Diese makro-ökonomische Variable hat für die Marktteilnehmer nach der Abschaffung des im Rahmen der „forward guidance“ bis vor kurzem festgezurrten Schwellenwertes von 6,5 % aber ohnehin an Relevanz verloren. Die Belebung ist unter anderem auf Aufholeffekte zurückzuführen, die sich nach dem kalten und schneereichen Winter eingestellt haben. Per Saldo dürfte der solide Stellenaufbau der Fed in die Hände spielen. Auf der letzten Fed-Sitzung wurde deutlich, dass die Mehrheit der Währungshüter mit einer ersten Zinserhöhung im Verlauf des kommenden Jahres rechnet. Die US-Notenbank macht diesen Schritt jedoch von einer qualitativen Beurteilung von Inflationsdaten, Inflationserwartungen und einer breiteren Beurteilung des Arbeitsmarktes abhängig. Der US-Dollar konnte von den Arbeitsmarktzahlen profitieren und legte zum Euro zu. Die Einheitswährung rutschte zeitweise unter die Marke von 1,37 USD. In Deutschland verzeichnete die Industrie im Februar ein Auftragsplus von 0,6 % gg. Vm. Das positive Ergebnis verliert aufgrund der spürbaren Abwärtsrevision des Vormonats (0,1 % statt 1,2 % gg. Vm.) aber ein wenig an Glanz. Insgesamt hat sich die Auftragslage zu Jahresbeginn im Vergleich zum vierten Quartal 2013 (2,3 % gg. Vq.) klar abgeschwächt, dennoch sollte erneut ein Quartalsplus erreicht werden. Nach Angaben von EZB-Vizepräsident Vitor Constancio hat die Notenbank auf ihrer Ratssitzung am letzten Donnerstag noch nicht über Details eines möglichen Anleihen-Kaufprogramms gesprochen, sondern zunächst versucht, einen grundsätzlichen Konsens über den Einsatz dieses geldpolitischen Mittels herzustellen.