Marktanalysen - 10.09.2014
Leicht negative Vorgaben der Wall Street dürften am Dienstag den Handelsstart am deutschen Aktienmarkt belasten. Da es zudem erneut an wichtigen Konjunkturdaten mangele, wird das Geschäft Börsianern zufolge wohl recht impulslos verlaufen. Allgemein sorgt weiterhin das Referendum in Schottland für etwas Unsicherheit, da die Tendenz unverändert in Richtung Unabhängigkeit weist. Unter den Einzelwerten am deutschen Markt dürften die Aktien von Evotec besonders beachtet werden, da das Biotechunternehmen seine Jahresprognose wegen Unregelmäßigkeiten bei einem Partnerunternehmen als gefährdet ansieht. Der US-amerikanische Pharmakonzern Hyperion habe bei einem zugekauften Unternehmen schwerwiegendes Fehlverhalten bestimmter Mitarbeiter in Bezug auf Studiendaten festgestellt und beendet daher die Entwicklung des Diabetesmittels Diapep277. Evotec rechnet mit Wertberichtigungen in Höhe von 8,7 Millionen Euro, die aber den Unternehmensangaben zufolge nicht liquiditätswirksam sind. Offene Forderungen gegenüber der Hyperion-Tochter über 3,4 Millionen Euro könnten dagegen das Erreichen der Jahresprognose untergraben. Vorbörslich brachen die Papiere der TecDax-Firma um über zwanzig Prozent ein.
Die Aktien der Telefónica Deutschland (O2) könnten ebenfalls Beachtung finden. Die Telefongesellschaft hat inzwischen die milliardenschwere Kapitalerhöhung zur Teilfinanzierung des E- Plus-Kaufs gestartet und will die Transaktion wie geplant noch im laufenden Quartal abschließen. Mit der Kapitalerhöhung sollen rund 3,62 Milliarden Euro erlöst werden. Insgesamt werden rund 1,117 Milliarden neue Aktien ausgegeben. Der Bezugspreis liegt bei 3,24 Euro je Aktie. Dabei berechtigt eine gehaltene Aktie zum Bezug einer neuen Aktie. Die Frist läuft voraussichtlich von diesem Mittwoch an bis einschließlich 23. September. Der Lastwagenbauer MAN will für rund 4000 Beschäftigte in den Werken Salzgitter und im österreichischen Steyr Kurzarbeit beantragen.