Die südafrikanische Zentralbank berichtet heute die Daten zur Leistungsbilanz für das 2. Quartal 2014. Wir gehen davon aus, dass die Reserve Bank dabei einen annualisierten Fehlbetrag ausweist, der sich zwischen April und Juni saisonbereinigt auf 216 Mrd. ZAR (ca. 15 Mrd. EUR) ausgeweitet hat. Im Vorquartal lag der Vergleichswert von bei rund 161 Mrd. ZAR. Gemessen an der zeitgleich erbrachten Wirt- schaftsleistung entspricht das einer Vergrößerung des Defizits von 4,5 % auf 6,1 % des BIP. Das bereits zwischen dem Schlussquartal 2010 und Mitte 2013 steigende Ungleichgewicht in der südafrikanischen Leistungsbilanz nahm in den vergangenen drei Quartalen vorübergehend ab . Die nun unterstellte neuerliche Ausweitung ist vor allem ein Resultat der geringeren Exporte aus Südafrika infolge der ausgeweiteten Streiks in den Platinminen. Insgesamt stocken die Güterausfuhren weitgehend seit der Jahresmitte 2013. Hinzu kommt ein größeres zu erwartendes Minus innerhalb der Einkommensbilanz, das sich in den drei Monaten von Januar bis März lediglich auf 1,1 % des BIP belief. Das war der geringste Fehlbetrag seit 1960. Dividenden- und Zinszahlungen fallen aber traditionell vor allem im zweiten und dritten Jahresquartal an. Im Umfeld der aktuell überlagernden Kursverluste des Euros gegenüber dem südafrikanischen Rand wird ein weitgehend wie erwartet ausfallendes Ergebnis der Leistungsbilanz vermutlich nur geringe Auswirkungen in diesem Wechselkurspaar haben.Eine Vielzahl von Unsicherheitsfaktoren dürfte den deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch lähmen. Die Investoren sorgten sich etwa um eine vorsichtiger werdende US-Notenbank, die Wirtschaftsentwicklung in China oder auch das schottische Referendum. Unter den wenigen Einzelwerten, die vorbörslich zulegten, befindet sich die Fraport-Aktie . Beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz stieg sie um knapp ein Prozent. Der Ferienmonat August sorgte am Frankfurter Flughafen mit einem Zuwachs von 5,4 Prozent auf 6,1 Millionen Passagiere für einen Rekord, und auch an den übrigen Fraport-Flughäfen wurde ein Zuwachs verzeichnet. Das Cargo-Aufkommen legte im abgelaufenen Monat ebenfalls zu. Die Papiere von DialogSemiconductor und Wirecard dürften ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich zie- hen. Grund ist, dass der mit seinen iPhones und iPads erfolgreiche US-Konzern Apple am Vorabend die lang erwartete Computeruhr sowie neue iPhone-Modelle mit größerem Display und digitaler Geldbörse vorgestellt hat. Das bargeldlose Bezahlen etwa wecke Fantasien über ein Mehraufkommen geschäftlicher Möglichkeiten für den Zahlungsabwicklungsspezialisten Wirecard, hieß es am Markt. Der Halbleiterhersteller Dialog hingegen gilt als Zulieferer von Apple.Wenig bewegen dürfte dagegen, dass die Lufthansa-Piloten an diesem Mittwoch den Flugverkehr am Drehkreuz München in weiten Teilen lahmlegen wollen. Auch dass der Autobauer BMW nach Betriebsratsangaben den Standort München stärken und in den kommenden Jahren mindestens 700 Millionen in das dortige Werk investieren wolle, sollte laut Händlern nicht zu besonderen Kursreaktionen führen. Neue Spekulationen über eine frühe US-Zinserhöhung haben den US-Aktienmärkten am Dienstag

zugesetzt. Zwischendurch hatte ein kurzer Höhenflug der Apple-Aktie nach der Vorstellung neuer iPhones vor allem bei Technologiewerten für Entspannung gesorgt. Börsianern zufolge resultieren die aktuellen Zinsspekulationen aus einem Papier zweier Ökonomen der regionalen Notenbank von San Francisco, die sich über die geringen Markterwartungen in puncto Zinserhöhung wunderten. Zudem geht auch der große Vermögensverwalter Blackrock davon aus, dass die Fed die Zinsen früher anheben könnte, als bisher am Markt prognostiziert. Im Durchschnitt gehen die Marktbeobachter derzeit von einer ersten Leitzinsanhebung Mitte 2015 aus.

Unter den Einzelwerten standen Apple nach der Vorstellung des iPhone 6 in zwei Versionen, eines mobilen Bezahlsystems sowie einer Uhr im Mittelpunkt des Interesses. Zeitweise betrug das Plus fast fünf Prozent und der Kurs kratzte fast am bisherigen Rekordhoch von 103,74 Dollar. Nachdem die erste Euphorie über die neuen Produkte abgeflaut war, bewegte sich die Aktie ähnlich schnell wieder nach unten und verlor zeitweise rund zwei Prozent. Letztlich büßte die Apple-Aktie 0,4 Prozent ein.

Die Präsentation der digitalen Geldbörse in den neuen iPhones brachte Händlern zufolge die Aktien von Ebay unter Druck, die sich um 2,8 Prozent verbilligten. Anleger sehen darin offenbar einen Angriff auf das Online-Auktionshaus mit seinem Bezahldienst Paypal. Amazon-Papiere sackten am Nasdaq- Ende um 3,68 Prozent ab. Das weltgrößte Onlinekaufhaus senkte den US-Preis für sein Smartphone Fire auf 99 Cents, um die Kundenakzeptanz des Produkts zu steigern.

Der US-Burgerriese McDonald's verkauft deutlich weniger Fast Food. Die weltweiten Verkäufe des Konzerns sanken im Jahresvergleich um 3,7 Prozent. Darunter wird wohl das Ergebnis je Aktie im dritten Quartal leiden und um 15 bis 20 Cent geringer ausfallen. McDonald's-Titel verbilligten sich um 1,52 Prozent. Damit gehörten sie zu den schwächsten Werten im Dow. Noch mehr verloren im Leitindex nur noch die Titel von Home Depot mit minus 2,08 Prozent. Die Baumarktkette räumte ein, dass Hacker ihr Computersystem geknackt hätten.