In Brasilien wird nach dem Umfalltod von Eduardo Campos heute voraussichtlich Marina Silva offiziell als Präsidentschaftskandidatin der Sozialisten bekanntgegeben. Nach einer ersten Umfrage hätte die Bewerberin der Partido Socialista Brasileiro (PSB) Chancen, die Präsidentschaftswahl am 5. Oktober für sich zu entscheiden. Laut einer Umfrage des Instituts Datafolha kommt die bisherige Amtsinhaberin Dilma Rousseff im ersten Wahlgang auf 36 % der Stimmen, Silva auf 21 % und der Sozialdemokrat Aécio Neves auf 20 %. Mit diesem Ergebnis würde Präsidentin Rousseff weniger Stimmen erhalten als die Summe der anderen Bewerber, was einen zweiten Wahlgang erforderlich machen würde. Dabei würde Marina Silva laut der Umfrage mit 47 % vor Dilma Rousseff mit 43 % der Stimmen kommen. Im laufen- den Wahlkampf ist das die erste Wahlprognose, die keine Wiederwahl der bisherigen Präsidentin prognostiziert. An der Börse in Brasilien ist der Aktienleitindex seit der möglichen Nominierung Marina Silvas auf den höchsten Stand seit 2013 gestiegen. Dabei ist der wirtschaftliche Kurs der ehemaligen Umweltministerin Silva bislang noch offen, jedoch lassen Äußerungen aus ihrem Umfeld eine marktfreundliche Politik erwarten. Von dort kamen unlängst deutliche Bekenntnisse zu einer Austeritätspolitik, einer Inflationssteuerung und einem floatenden Real-Kurs.