Die Bank of England (BoE) hatte in ihrem August-Inflationsbericht die aktualisierten Projektionen zum Wachstums- und Inflationsausblick sowie zum Lohnwachstum und der Arbeitslosenquote präsentiert. Aus ihnen lässt sich ableiten, dass es die Notenbanker jenseits des Ärmelkanals mit der geldpolitischen Wende noch nicht eilig haben. In diesem Jahr ist noch kein Einschwenken auf einem geldpolitischen Restriktionspfad zu befürchten. Die Inflationsrate bereitet keine Sorgen und dürfte nach Ansicht der Währungshüter bis Mitte 2017 unterhalb der Zielmarke der Notenbank von 2 % verbleiben. Im Vergleich zum Inflationsbericht vom Mai wurden im August die Projektionswerte für die Jahresinflationsraten für die Schlussquartale der Jahre 2015 und 2016 um je 0,1 Prozentpunkte abgesenkt (auf 1,7 % bzw. 1,8 %). Bis Mitte 2015 wird mit Jahreswachstumsraten beim BIP jenseits der 3 %-Marke gerechnet, gefolgt von Werten von knapp 3 % bis Mitte 2017. Die Prognosen für die Arbeitslosenquoten per 4. Quartal 2015/2016 wurden verglichen mit dem Mai-Bericht um 0,4 bzw. 0,5 Prozentpunkte auf 5,6 % bzw. 5,4 % abgesenkt. Aber auch mit Blick auf die Lohnentwicklung ging der Daumen nach unten. Zuletzt verzeichnete das Lohnwachstum mit 0,6 % in der Jahresrate den niedrigsten Wert in der 13- jährigen Historie dieser Zeitreihe. Man geht davon aus, dass auf der Ratssitzung der BoE vom August noch Einmütigkeit für eine unveränderte Base Rate und das Konstanthalten des Assetaufkaufvolumens von 375 Mrd. GBP vorherrschte. Die Einmütigkeit der geldpolitischen Entscheider, wie sie seit dem Amtsantritt von Mark Carney gilt, ist eher die Ausnahme als die Regel. In den letzten drei Amtsjahren des vorherigen Notenbankchefs Mervyn King waren gesplittete Voten die Norm, was allerdings nicht zwingend einen bevorstehenden Richtungswechsel in der Geldpolitik signalisiert.

Erste Anhaltspunkte, wann und wie der Ausstieg aus der extrem lockeren US-Geldpolitik erfolgt, dürfte das FOMC-Sitzungsprotokoll der US-Währungshüter liefern. Die Augen bleiben aber hier wohl schon auf die Rede der Fed-Chefin Janet Yellen am Freitag auf dem Jackson Hole-Symposium der Notenbanker gerichtet.