Das brasilianische Statistikbehörde IBGE berichtet heute über die Einzelhandelsumsätze für Juni 2014. Vor allem mit Blick auf die Geschäftsentwicklung der Supermärkte erwarten wir dabei einen Anstieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2,5 %. Allerdings wäre dies nach Jahresraten von 6,7 % und 4,8 % in den beiden Vormonaten der zweitschwächste Zuwachs im 1. Halbjahr 2014. Die u. a. um Kraftfahrzeuge und Baumaterialien erweiterten Einzelhandelsumsätze werden voraussichtlich dabei durch die zuletzt schwachen Automobilverkäufe belastet: Die brasilianischen Autohäuser verzeichneten im Berichtsmonat einen Einbruch ihrer Verkaufszahlen um über 17 % gg. Vj. Nach einer Jahresrate von zuletzt 0,9 % im Mai rechnet man im Juni mit einem Rückgang des breiter gefassten Einzelhandelsvolumens um 2,6 %. Insgesamt betrachten zahlreiche Marktteilnehmer die Umsätze im brasilianischen Einzelhandel als wichtige Kennziffer zum Stand der Inlandsnachfrage. Unter dem Eindruck eines sich im Trend verschlechternden Konsumentenvertrauens erwarten wir im laufenden Jahr einen Anstieg des Privatkonsums von lediglich 1,7 % (2013: 2,6 %). Nach kräftigen Vortagesgewinnen wird der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag mit leichten Verlusten erwartet. Auf Unternehmensseite steht weiterhin die Berichtssaison im Blick, wobei aus dem DE30 nun K+S, ThyssenKrupp und RWE über ihr abgelaufenes Quartal berichten. So profitierte der Düngemittel- und Salzproduzent K+S im zweiten Quartal von einem robusten Salzgeschäft. Sinkende Kali-Preise und der starke Euro sorgten allerdings wie erwartet für einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang. Zudem konkretisierte das Unternehmen seine Prognosen für das laufende Jahr. Kräftiger aber fiel das vorbörsliche Plus der ThyssenKrupp-Papiere aus, die um anderthalb Prozent zulegten. Der Industriekonzern schrieb im dritten Geschäftsquartal erneut schwarze Zahlen. Nun wächst die Zuversicht. Nach drei Verlustjahren in Folge erwartet der Vorstand im in anderthalb Monaten zu Ende gehenden Gesamtjahr erstmals wieder ein ausgeglichenes oder leicht positives Nettoergebnis. Fast unverändert hingegen zeigten sich vorbörslich die RWE-Aktien. Deutschlands zweitgrößter Energieversorger leidet weiter unter dem Einbruch im Erzeugungsgeschäft. Sinkende Preise im Stromgroßhandel und der milde Winter schmälerten auch im ersten Halbjahr die Erträge in der einst wichtigsten Sparte der Essener. Aus dem MDax , TecDax und SDax legen ebenfalls mehrere Unternehmen ihre Zahlen vor, unter ihnen auch der Reisekonzern Tui, der Versicherer Talanx sowie die Telekomgesellschaft Drillisch , die aber bereits am Vorabend nach Börsenschluss ihr Zahlenwerk veröffentlicht hatte. Erst am Dienstag stehen mit der ZEW-Umfrage aus Deutschland gewichtige Konjunkturdaten an. Die Finanzmarktanalysten hatten sich zuletzt wesentlich optimistischer bezüglich der deutschen Konjunktur geäußert. Im Dezember stieg die Erhebung bezüglich des Konjunkturausblicks auf den höchsten Stand seit April 2006. Nach den Zuwächsen der vergangenen Monate dürfte der Vertrauenswert im Januar auf dem hohen Niveau von 62,0 Punkten stagniert haben. Damit würde eine Beschleunigung des BIP zum Jahresanfang signalisiert. Auch die Einkaufsmanagerindizes (PMI) sollten diese Einschätzung zum Jahresstart bekräftigen (Donnerstag). Sowohl bei der Erhebung unter den Industrie- als auch bei den Dienstleistungsunternehmen rechnen wir mit Zuwächsen auf 54,9 bzw. 54,0 Punkte. Besonders bei der Umfrage unter den Industrieunternehmen hatte die Komponente der Auftragseingänge im Dezember mit 56,6 Punkten einen sehr hohen Wert erreicht, was auf eine Verbesserung bei den Produktionsaktivitäten in den kommenden Monaten hinweist. Auch für die Eurozone sollte sich die Stimmungsverbesserung im Januar fortgesetzt haben. Mit 53,3 Punkten in der Industrie bzw. 51,3 Punkten im Dienstleistungsbereich hinkt der Optimismus aber deutlich hinter dem in Deutschland hinterher. Dämpfend auf die Erhebung für die gesamte Währungsunion wirkte sich zuletzt die Entwicklung in Frankreich aus. Hier wurde bereits im Dezember eine Kontraktion angezeigt, und der Negativtrend dürfte im Januar angehalten haben.