Nach der Berg- und Talfahrt an den vergangenen beiden Handelstagen dürfte es heute für den Dax wieder nach oben gehen. Die Krisenherde Ukraine und Nahost dürften zunächst wieder etwas im Hintergrund stehen, aus dem Blick geraten sie jedoch nicht. Bevor Daten zur Industrieproduktion aus der Eurozone und zu den US-Einzelhandelsumsätzen weitere Impulse liefern dürften, setzt sich am deutschen Aktienmarkt die Berichtssaison fort. Dieser meldete für das zweite Quartal einen moderaten Anstieg bei Umsatz und operativem Ergebnis. Die Krise in der Energiebranche hat Deutschlands größten Versorger Eon zwar weiter fest im Griff, doch Analysten hatten deutlichere Auswirkungen auf den Geschäftsbericht erwartet. Der um Sondereffekte bereinigte Konzernüberschuss brach im ersten Halbjahr um 20 Prozent ein. Die Schätzungen der Analysten lagen bei durchschnittlich 25 Prozent. Entsprechend legte die Aktie zu.
Im MDax berichteten Aurubis, Salzgitter und Gagfah über ihr abgelaufenes Jahresviertel. Der Kupferhersteller Aurubis hat die Produktionsprobleme in Hamburg überwunden und die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt. Der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller Salzgitter kämpfte sich im zweiten Quartal vor Steuern wieder in die schwarzen Zahlen. Noch etwas deutlicher stiegen die Gagfah-Papiere bei L&S. Das Immobilienunternehmen hatte zuvor seinen Ausblick für die wichtige Kenngröße Funds from Operations (FFO) und den Dividendenvorschlag angehoben. Beides sei zwar bereits erwartet worden, sollte den Kurs aber dennoch stützen, sagte ein Händler.Die New Yo rker Börsen haben am Dienstag leichte Kursverluste verzeichnet. Der Leitindex Dow Jones Industrial ging 0,06 Prozent aus dem Handel. Die Nasdaq gab um 0,1 Prozent nach. Neuigkeiten fehlten laut Händlern auf der Nachrichtenseite. Anleger hielten sich aber wegen der zahlreichen interna- tionalen Krisenherde weiter zurück und rätselten, ob die Spannungen eher zu- oder abnähmen, sagte Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets. Marktteilnehmer fragten sich, ob Russland mit dem Hilfskonvoi für die Ostukraine womöglich eine verdeckte Invasion des Nachbarlands anlaufen lassen könnte. Neben der Ukraine stehen der Konflikt im Gazastreifen und der Kampf gegen den Vormarsch der IS-Terrormilizen im Irak weiter im Fokus. Schwache Öl- und Gaswerte belasteten laut Händlern die Standardwerteindizes. Sie waren der Schwächste der 10 Branchenindizes des S&P 500. Im Dow bröckelte die Chevron-Aktie als größter Verlierer aus dem Sektor um 0,5Prozent aab. Die Ölpreise befinden sich weiter auf dem Rückzug, was Analystin Kathleen Brooks von Forex.com vor allem technisch begründete. Das Papier von ExxonMobil verlor 0,2 Prozent. Favorisiert wurden am breiten Markt vor allem die Telekomwerte, wie die Branchenübersicht im S&P-500-Index zeigt. Bester Vertreter im Dow waren AT&T mit einem Plus von 0,49 Prozent auf 34,64 Dollar. Größter Kursgewinner in dem Leitindex waren aber Microsoft- Aktien mit einem Plus von 0,74 Prozent auf 43,52 Dollar. Das Softwareunternehmen bringt auf der Messe Gamescom in Köln eine neue Spielekonsole in Stellung. Tagesverlierer im Dow war die Aktie von United Technologies mit minus 0,77 Prozent auf 104,91 Dollar. Papiere des Videospiele-Anbieter Electronic Arts profitierten von einem neuen Abo-Dienst, mit dem Nutzer der Microsoft Xbox One für knapp 4 Euro im Monat zunächst "FIFA 14", "Battlefield 4", "NFL 25" und "Peggle 2" spielen können. Das Jahresabo verkauft EA für 24,99 Euro. Mit der Zeit sollen in dem Dienst mit dem Namen EA Access weitere Spiele hinzukommen. Die Aktie verteuerte sich als ein Favorit im S&P 500 um 1,4 Prozent.