Der heute anstehende Inflationsbericht der britischen Notenbank dürfte akribisch darauf abgeklopft werden, ob die Währungshüter ein Signal in Richtung einer in Kürze anstehenden Zinserhöhung geben. In diesem Zusammenhang gilt besondere Aufmerksamkeit Aussagen zum Auslastungsgrad der Wirtschaft und zu den veränderten Inflations- und Wachstumsprognosen. In Großbritannien ist die Arbeitslosenquote in den letzten Monaten deutlich gefallen – ein Trend der sich im Juni mit einem Rückgang von 6,5 % auf 6,4 % im Dreimonatsdurch- schnitt fortgesetzt haben dürfte. Der in den letzten Monaten auf der Unterseite überraschende Lohndruck ist indes ein Anzeichen für einen bei Weitem noch nicht voll ausgelasteten Arbeitsmarkt. Zudem hat das Pfund in den letzten Wochen aufgewertet, was den Inflationsdruck drosselt. Insgesamt rechnen wir nicht mit einem Signal der Notenbank in Richtung einer in Kürze anstehenden Zinserhöhung, Anfang des kommenden Jahres dürften die Währungshüter aber das erste Mal an der Zinsschraube drehen. Die US-Notenbank hatte auf ihrer letzten Sitzung trotz einer ebenfalls deutlich abgesunkenen Arbeitslosenquote auf eine niedrige Auslastung des Arbeitsmarktes hingewiesen, was als Signal dafür zu werten ist, dass in den USA noch länger nicht mit einer Zinserho hung zu rechnen ist. Die verbesserte Lage am US-Arbeitsmarkt dürfte aber einer der Hauptgründe für das jüngste Stimmungshoch bei den US-Konsumenten sein. SEntsprechend dürften auch die Einzelhandelsumsätze in der gleichen Periode ihren Aufwärtstrend fortgesetzt haben. Nach einem Zuwachs von 0,2 % gg. Vm. im Vormonat rechnen wir mit einem Plus in der gleichen Größenordnung im Juli. Insgesamt sollte der US-Konsum dieses Jahr um 2,2 % und damit leicht stärker als das gesamte BIP (2,0%) zulegen.In Thailand normalisiert sich die wirtschaftliche Aktivität weiter. Wie die Behörden jetzt mitgeteilt haben, sind im Juli wieder mehr Fördermittel für Investitionen beantragt worden. Es seinem in diesen Monat 147 Anträge für Projekte eingegangen, nachdem die Zahlen in den beiden Vormonaten lediglich bei 130 und 117 gelegen habe. Insgesamt fiel das Gesamtvolumen sämtlicher Projekte zwischen Januar und Juli 2014 damit 30 % niedriger aus als in der Vorjahresperiode. Die inzwischen tagende Nationalversammlung wird indes vermutlich noch in dieser Woche die Planung des Staatshaushalts für das Fiskaljahr 2015 beginnen. Allgemein wird der endgültige Etat Mitte September erwartet. Am Finanzplatz Bangkok begann der Handel heute nach zwei nationalen Feiertagen. Thailändische Staatsanleihen haben in den vergangenen fünf Wochen erhebliche Kursgewinne verzeichnet, seitdem vor allem das Kaufinteresse ausländischer Anleger angesprungen ist: Zwischen dem 30. Juni und dem 1. August 2014 flossen Gelder im Gegenwert von 3,4 Mrd. USD in das Königreich, während nur etwa 1,1 Mrd. USD in koreanische Anleihen neu platziert wurden. Vor dem Hintergrund einer sich aufhellenden Stimmung bei den Investoren und einer anziehenden Konjunktur sind erneute Zinssenkungen der Bank of Thailand unwahrscheinlich.