Nach seiner deutlichen Erholung zum Wochenauftakt dürfte der Dax am Dienstag zunächst kaum verändert starten. Von den Überseebörsen gehen keine klaren Impulse aus und die politischen Krisenherde in der Ukraine und dem Nahen Osten sind vorerst wieder etwas in den Hintergrund gerückt. Der Fokus dürfte daher vor allem auf den ZEW-Konjunkturerwartungen sowie aktuellen Quartalsberichten liegen. Aus dem Dax legt als einziges Dax-Unternehmen Henkel Quartalszahlen vor. Der erfolgsverwöhnte Konsumgüterhersteller wurde im abgelaufenen Jahresviertel vom starken Euro belastet und rechnet wegen der Krise in der Ukraine und den erlassenen Handelssanktionen gegen Russland mit einem schwächeren Wachstum in der zweiten Jahreshälfte.Unter den vier MDax-Unternehmen, die ihre Geschäftsberichte veröffentlichen, stand bereits die Aareal Bank mit ihren Zahlen im Fokus. Das Neugeschäft des Immobilienfinanzierers legte nach einem recht bescheidenen Auftaktquartal wieder deutlich zu und kam auf ein Volumen von 2,6 Milliarden Euro. Den Gewinn im zweiten Quartal steigerte die Aareal Bank vor allem dank der Übernahme des Konkurrenten Corealcredit. Der Autozulieferer Leoni und das Immobilienunternehmen LEG prä- sentierten ebenfalls ihre Quartalsberichte. Die Zahlen von Deutsche Euroshop stehen noch aus.Positive Nachrichten kamen auch aus dem TecDax. Das Biotechnologie-Unternehmen Evotec dämmte seinen Verlust im ersten Halbjahr dank höherer Zahlungen von Pharmapartnern leicht ein. Evotec bestätigte zudem die Ziele für das laufende Jahr. Die New Yorker Börsen sind am Montag mit leichten Kursgewinnen in die neue Woche gestartet. Der Leitindex Dow Jones Industrial knüpfte an seine am Freitag eingeleitete Erholungsbewegung an. Börsianer begründen die verbesserte Stimmung an den US-Börsen mit weiteren Hoffnungen auf ein Nachlassen der politischen Spannungen weltweit. Zum einen habe sich die USA im Irak sehr entschlossen gezeigt und mit den Luftangriffen könnte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zurückgedrängt werden. Zum anderen hofften Anleger auf ein Nachlassen der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, hieß es am Markt. Technologiewerte zählten zu den Favoriten im Dow-Leitindex. Tagessieger waren Intel-Aktien mit plus 1,3 Prozent. Ebenfalls aus dem Technologiesektor verteuerten sich die Papiere von Cisco Systems um 0,8 Prozent. Die Analysten von Wells Fargo rechnen mit einem soliden Bericht des Netzwerkausrüsters für das vierte Geschäftsquartal. Die Anteile am Baumaschinenhersteller Caterpillar verteuerten sich um 1,2 Prozent. Am Dow-Ende schlossen die Papiere American Express mit minus 0,6 Prozent. Nachrichtlich gab es zufolge nichts Neues. Die Anteile am Handelskonzern Wal-Mart verloren 0,4 Prozent. Die Investitionen in vielen Geschäftsbereichen haben bisher nicht die erhofften Resultate gebracht und könnten auch in der Zukunft die Erwartungen enttäuschen. Für Aufsehen sorgte ein Übernahmeangebot von The Cutrale Group für Chiquita Brands, das die Aktien des Bananenhändlers um 30,2 Prozent nach oben katapultierte. Der Orangensaft-Hersteller will den geplanten Zusammenschluss von Chiquita und Fyffes zum weltweit größten Bananenhändler verhindern und legte zusammen mit dem Firmenkonglomerat Safra Group ein Übernahmeangebot für Chiquita vor. Die Aktionäre des US-Unternehmens sollen 13 Dollar in bar je Aktie erhalten. Fyffes- Aktien fielen in Dublin um 13,6 Prozent.