Während der Wochenauftakt mit Blick auf den Mangel an anstehenden Konjunkturdaten ruhig ausfallen sollte, wird es zum Ende der Woche hin geschäftiger. Potentiell schlechte Nachrichten drohen dabei aus der Eurozone zu kommen. Besonders in Deutschland hat sich in den vergangenen Tagen mehr und mehr abgezeichnet, dass die geopolitischen Unuhen zu einer deutlichen Verunsicherung bei den heimischen Unternehmen führen. Vor allem das Geschäftsklima ist durch die Unsicherheit in Bezug auf eine weitere Eskalation mit Russland und dem möglichen Umfang der Sanktionen belastet. Stützt man sich auf die schwache Auftragslage im 2. Quartal – das Minus im Juni von 3,2 % gg. Vm. ist allerdings auch auf Sondereffekte innerhalb der Eurozone zurückzuführen – sowie die jüngste Stimmungseintrübung beim ifo, droht das BIP-Wachstum im 2. Halbjahr eher in gemäßigten Bahnen zu verlaufen. In dieselbe Kerbe sollte auch der ZEW-Index (Dienstag) schla- gen. Die etwas eingetrübten Perspektiven dürften an ein eher enttäuschendes 2. Quartal anschließen, in dem die deutsche Wirtschaft wohl lediglich stagnierte. Damit gerät das Zugpferd der Eurozone kurzfristig ins Stocken, und dürfte in der Wachstumsdynamik hinter Spanien (0,5 %gg. Vq.) und Frankreich zurückbleiben, für das wir ein BIP-Plus von 0,2 % im betrachteten Quartal erwarten. Anders als in Frankreich ging in Deutschland aber ein starker Jahresauftakt (Q1: 0,8 % gg. Vq.) voraus, was die Schwäche zwischen April und Juni relativiert. Schlechter sieht die Situation in Italien aus, das mit einer Kontraktion von 0,2 % zurück in die Rezession gefallen ist. Für die gesamte Eurozone sollte entsprechend nur ein sehr mageres Wachstum von 0,1 % rausgesprungen sein (BIP-Daten am Donnerstag). Die schwache Erholung und die trüberen Aussichten in der Eurozone dürften der EZB ebenso wenig gefallen, wie die niedrige Inflation. Die Teuerung ist im Juli aufgrund niedrigerer Energiepreise um 0,1 Prozentpunkt auf 0,4 % gefallen, was in der finalen Veröffentlichung betätigt werden sollte. Auf der jüngsten Pressekonferenz hat EZB-Präsident Mario Draghi noch einmal deutlich gemacht, dass die Notenbank bereit ist, Assets im Rahmen eines QE-Programms zu kaufen, sollte es die Inflation verlangenZahlreiche Volkswirtschaften in Ost- und Mitteleuropa werden in dieser Woche die Daten zur Entwicklung ihres Bruttoinlandsproduktes für das Frühjahrquartal vorlegen. Für die heute oder morgen zur Veröf- fentlichung anstehenden BIP-Zahlen aus der Russischen Föderation erwartet man im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Anstieg um 0,6 %. Nach einem Vergleichswert von 0,9 % im 1. Quartal befindet sich das Land damit vermutlich in einer Rezession, die jedoch mit Blick auf den jüngsten von 50,1 auf 51,3 Punkte gestiegenen HSBC Russia Composite PMI voraussichtlich nur kurzlebig ausfällt. Allerdings halten wir stattdessen eine Stagnation für wahrscheinlich und gehen für das Gesamtjahr 2014 von einem Wirtschaftswachstum von 0 % aus. Am Donnerstag wollen Polen, Ungarn, Rumänien und Tschechien ihre BIP-Zahlen bekanntgeben. Von besonderem Interesse wird für die Finanzmärkte wohl das Wirtschaftswachstum in Polen sein. Bislang argumentierte die polnische Notenbank auf Basis des weitgehend robusten Konjunkturverlaufs für einen unveränderten Leitzins. Im Handel mit Terminprodukten nahmen die Händler jedoch bereits Zinssenkungen vorweg. Wir erwarten auf Basis einer unterstellten Jahresrate des BIP-Wachstums von 3,2 % im 2. Quartal (nach 3,4 % im 1. Trimester) im September eine Zinssenkung um 25 BP auf 2,25 %..