Der Dax dürfte nach der Talfahrt der vergangenen Tage am Donnerstag wenig bewegt in den Handel starten. Die Märkte blieben tendenziell unter Druck und die hohe Unsicherheit bremse weiterhin die Risikofreude der Anleger. Die Berichtssaison sollte das Handelsgeschehen dominieren. Auf der Agenda stehen zudem die Zinsentscheidungen der EZB und der Bank von England, was zusätzliche Nervosität in die Märkte bringt.Die Aktien der Deutschen Telekom gaben beim Broker Lang & Schwarz (L&S) vorbörslich moderat nach. Der Telekommunikationskonzern konnte dank des Verkaufs von Mobilfunkfrequenzen seinen Gewinn um über ein Drittel steigern. Bereinigt um Sondereffekte ging das Ergebnis allerdings um gut ein Fünftel zurück. Der Konzernumsatz blieb mit einem knappen Minus stabil. Ein Händler bewertete die Zahlen als insgesamt leicht positiv. Zu den zahlreichen Berichten um Interessenten für die US- Mobilfunktochter T-Mobile US machten die Bonner zunächst keine Angaben. Dass der französische Internetkonzern Iliad seine Offerte nicht anheben will. Für die Commerzbank-Titel ging es nach den Zahlen moderat bergauf. Die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Bank arbeitet sich weiter nach oben und erwirtschaftete mehr als von Analysten erwartet. Der Konsumgüterhersteller Beiersdorf konnte den Quartalsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) vor Sonderposten steigern. Auch das Nettoergebnis fiel höher als vor einem Jahr aus. Eine Woche nach einer Gewinnwarnung mit heftigen Reaktionen an der Börse legte der Sportartikelhersteller Adidas Details für das zweite Quartal vor. Besonders Probleme in Russland und im Golf-Geschäft machten ihm zu schaffen. Außerdem drückten Währungseffekte und hohe Marketingausgaben für die Fußball-WM auf die Bilanz. Bei L&S gewannen die Aktien über ein halbes Prozent.Die US-Börsen haben sich am Mittwoch nach ihrer jüngsten Talfahrt kaum von der Stelle bewegt. Aktien von Konsumgüterunternehmen hätten die Kurse gestützt, sagten Börsianer. Dem standen jedoch einige enttäuschende Nachrichten in puncto Übernahmen gegenüber. Im Fokus bleib indes die Entwicklung in der Ukraine. Auf Unternehmensseite gab es teils deutliche Kursausschläge. Die Aktien von T-Mobile US etwa sackten um rund achteinhalb Prozent ab. Der US-Mobilfunker Sprint (- 19 Prozent) will die Telekom-Tochter nicht mehr übernehmen. Die regulatorischen Hürden seien dem Unternehmen zu hoch.Beim Medienkonzern Time Warner erhielten Übernahmefantasien ebenfalls einen herben Dämpfer. Nach dem Widerstand von Time Warner gibt US-Medienmogul Rupert Murdoch die geplante 80- Milliarden-Dollar-Übernahme des Konkurrenten auf. Während die Aktien von Murdochs Konzern 21st Century Fox um mehr drei Prozent zulegten, brachen Time Warner um knapp 13 Prozent ein. Da half es auch nicht, dass Time Warner die Gewinnerwartungen im abgelaufenen Quartal übertroffen hatte und nun weitere Aktienrückkäufe plant.

Auch andere Medienkonzerne standen im Blick. So zogen die Aktien des Internet-Urgesteins AOL nach Geschäftszahlen um rund siebeneinhalb Prozent an. Der Umsatz hatte die Erwartungen übertroffen. Die Papiere des Unterhaltungskonzerns Walt Disney konnten ihre Gewinne trotz guter Zahlen zum dritten Geschäftsquartal nicht verteidigen und fielen um 0,18 Prozent. Die Papiere hatten jedoch bereits zuvor in der Hoffnung auf gute Ergebnisse deutlich zugelegt. An der Dow-Spitze stiegen die Papiere des Konsumgüterunternehmens Procter & Gamble (P&G) um mehr als zwei Prozent. Dahinter folgten die Papiere des Getränkekonzerns Coca-Cola mit plus 1,89 Prozent.

Schlechte Nachrichten wiederum gab für die Anteilseigner der Rabattplattform Groupon. Das Unternehmen verliert noch mehr Geld: Im zweiten Quartal hatte sich der Verlust verdreifacht. Die Kurs brach um rund zwölfeinhalb Prozent ein. Aktien von Walgreen sackten am Ende des S&P 500 um mehr als 14 Prozent ab. Die Drogeriemarktkette hatte angekündigt, ihren Firmensitz nicht zu verlegen.