Die US-Börsen haben sich am Donnerstag dem Ausverkauf an den weltweiten Aktienmärkten angeschlossen und weit im Minus geschlossen. Marktkenner machten dafür enttäuschende Unternehmenszahlen, die Staatspleite Argentiniens sowie Befürchtungen einer früher als bislang erwarteten US-Zinswende verantwortlich. Dow und Nasdaq sanken um rund zwei Prozent. Auf Unternehmensseite sorgten enttäuschend aufgenommene Quartalszahlen großer US-Unternehmen für Abwärtsdruck. Der Ölkonzern Exxon Mobil hatte zwar im abgelaufenen zweiten Quartal mehr verdient als im Vorjahr und auch die Erwartungen der Analysten übertroffen. Dass die Aktien dennoch um mehr als vier Prozent absackten, begründeten Händler vor allem mit den Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Exxon will eigentlich gemeinsam mit dem russischen Ölkonzern Rosneft in der Arktis nach Ölvorkommen suchen. Die Sanktionen könnten diese Pläne nun verhindern, sagte ein Analyst. Die Aktien von Teva Pharmaceutical verloren 2,6 Prozent. Der Konzern hatte überraschend gut verdient und seine Gewinnprognose angehoben. Weitere Quartalsberichte kamen von Kellogg, Mastercard, Colgate-Palmolive und den Nahrungsmittelkonzernen Kraft Foods sowie Whole Foods, deren Aktien zwischen zwei und sieben Prozent einbüßten. Die Titel von T-Mobile US kletterten um rund sechseinhalb Prozent nach oben. Auslöser war ein Übernahmeangebot des französischen Internet- und Mobilfunkkonzerns Iliad für die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom. Iliad will für einen Anteil von 56,6 Prozent an T-Mobile US rund 15 Milliarden Dollar (11,2 Milliarden Euro) auf den Tisch legen. Dies dürfte den US-Wettbewerber Sprint nicht freuen, der gemeinsam mit der japanischen Softbank um T-Mobile US buhlt. Entsprechend fielen Sprint-Anteilsscheine um gut fünf Prozent. Die Aktien der General-Electric-Finanzsparte Synchrony Financial hatten ein relativ unspektakula res Börsendebüt. Die zum ersten Kurs mit 23,00 US-Dollar gehandelten Titel endeten auch auf diesem Niveau. Synchrony Financial steckt in Nordamerika unter anderem hinter den Kreditkarten großer Handelsketten. Im tags zuvor wieder schwachen Dax zeichnet sich am Donnerstag zunächst ein weiterer Erholungsversuch ab. Vor dem Hintergrund der Krise in der Ukraine rechnen Börsianer an den euro- päischen Finanzmärkten derzeit aber weiter mit Schwankungen. Anleger dürften neben der politischen Krise in der Ukraine noch auf die endgültigen Zahlen von VW am Vormittag achten sowie unter anderem auf die US-Einzelhandelsumsätze am Mittag.

Lufthansa reagierten vor dem Handelsstart mit fast zweieinhalb Prozent Plus auf Zahlen zum abgelaufenen Jahr. Die Papiere der Fluggesellschaft waren damit bester Dax-Wert und könnten die Vortagesverluste wieder wettmachen. Die Airline konnte mit ihrem Überschuss für das vergangene Jahr die Markterwartungen deutlich übertreffen. Noch positiver wertet ein Börsianer aber den Ausblick - die Änderung der Abschreibungspolitik dürfte dem operativen Ergebnis Impulse geben. K+S waren dagegen mit einem Verlust von mehr als einem halben Prozent schwächster Dax-Wert. Der Düngemittel- und Salzproduzent bleibt nach einem Gewinneinbruch 2013 zurückhaltend für das laufende Jahr. Aktien von Rhön Klinikum lagen am Donnerstag nach vorläufigen Zahlen in einem freundlichen Markt knapp im Plus. Die Zahlen seien zwar nach dem Verkauf vieler Kliniken an Fresenius nicht mehr so wichtig, aber dennoch schlechter ausgefallen als erwartet. Insbesondere das operative Ergebnis habe unter den Schätzungen des Marktes gelegen. Die Resultate dürften den Aktienkurs in einer ersten Reaktion belasten