Zum Ausklang der Woche wird es noch einmal spannend, denn heute steht ein ganzer Reigen an gewichtigen US-Daten zur Veröffentlichung an. Zuletzt haben die Konjunkturdaten dabei tendenziell auf der Oberseite überrascht. Mit Blick auf das starke BIP- Wachstum von 4 % (ann.) im 2. Quartal wurde die wetterbedingte Schwäche zu Jahresbeginn mehr als wieder wettgemacht. Der Arbeitsmarkt profitiert von der soliden Erholung, das Gros der Arbeitsmarktindikatoren hat sich im bisherigen Jahresverlauf deutlich verbessert. So sind die Entlassungen auf einem niedrigen Niveau, gleichzeitig schreitet der Stellenaufbau stetig voran. Im ersten Halbjahr wurden monatlich im Schnitt rund 231.000 neue Jobs geschaffen. Im Juli dürfte mit erwarteten 234.000 neuen Arbeitsplätzen in etwa die gleiche Größenordnung erreicht werden. Wenngleich die konjunkturelle Erholung die zuletzt gesehene Aufholdynamik nicht beibehalten wird, sollte sich die grundsätzlich günstig Entwicklung am Arbeitsmarkt doch fortsetzen. Darauf deuten unter anderem konstruktive Vorlaufindikatoren aus der Industrie, wie der ISM für das Verarbeitende Gewerbe. Bereits im 2. Quartal verwies der Einkaufsmanagerindex mit durchschnittlich 55,2 Punkten auf eine positive Entwicklung der Wirtschaftsaktivität. Im Juli dürfte der Wert mit 56,5 Punkten sogar weiter anziehen und sich so eine Fortsetzung der Expansion ab- zeichnen. Trotz dieser positiven Entwicklung zeigte sich die Fed zuletzt nicht vollends von der Besserung am Arbeitsmarkt überzeugt, obwohl die Arbeitslosenquote seit Dezember um 0,6 Prozentpunkte auf 6,1 % gefallen ist und auch im Juli auf dem damit geringsten Stand seit 2008 verharren sollte. Anders als auf den vorangegangenen Sitzungen betonte die Fed zuletzt, dass Ressourcen am Arbeitsmarkt noch immer signifikant unterausgelastet sind. Da die Fed neben dem Ziel der Preisstabilität auch auf eine möglichst hohe Beschäftigung abzielt, verdeutlicht die Aussage, dass eine Straffung der Geldpolitik trotz der konjunkturellen Besserung auch nach dem voraussichtlichen Ende des Anleihenkaufprogramms im Oktober nicht eilig ist.Der US-Aktienmarkt hat am Mittwoch keine einheitliche Richtung gefunden. Mangels wichtiger Konjunkturdaten habe die Krim-Krise weiter im Fokus gestanden, sagte ein Händler. Die Regierungschefs der sieben führenden Industriestaaten (G7) warnten Russland vor einer Annexion der Krim. In einer gemeinsamen Erklärung drohen sie 'weitere Maßnahmen' an, falls Moskau die Souveränität der Ukraine nicht achte. Zudem haben sich die Blicke dem Börsianer zufolge bereits auf am Donnerstag erwartete, wichtige Konjunkturdaten aus China gerichtet. Der Dow Jones Industrial machte zur Wochenmitte seine Tagesverluste bis zum Handelsschluss fast vollständig wett. Am Ende stand ein Minus von 0,1 Prozent auf 16 340 Punkte zu Buche. Der S&P 500 trat mit plus 0,03 Prozent auf 1868,20 Punkte nahezu auf der Stelle und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,4 Prozent auf 3707 Punkte. Boeing-Aktien büßten als einer der größten Verlierer im Dow Jones knapp ein Prozent ein. Zwar bekam der Flugzeugbauer einen Großauftrag von der Fluggesellschaft Spicejet. Allerdings hatte Boeing die Order bereits ohne Nennung des Kunden im Auftragsbuch geführt. An der Indexspitze verteuerten sich die Anteilsscheine des Ölkonzerns Chevron um ein Prozent.Der Index hat den flachen Aufwärtstrend der vergangenen Monate wieder erreicht. Darauf gelang eine leichte Reaktion nach oben, welche bis an die 9.370 Punkte durchaus wieder führen kann. Darunter würde sich das Chartbild aber nach wie vor angeschlagen darstellen. Für prozyklische Kaufsignale wäre der Ausbruch über die 9.500 Punkte günstig. Halten die gestrigen Tiefs zum Schlusskurs nicht, dann wird Platz bis 8.960 Punkte. Wenn sich der DE 30 über den Abwärtstrend der Vortage hinaus bewegen kann. Eine Erholung bis an diesen bei 9.260 Punkten liegenden Widerstand ist zunächst möglich. Ein Ausbruch darüber zum Stundenschluss würde weiteres Potenzial bis 9.383 Punkte freisetzen. Auf der Unterseite ist natürlich innerhalb der laufenden Korrektur bis zur Trendkanal- Unterkante Platz. Dieser reicht nun fast bis an die 9.100 Punkte heran.