Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Dienstagmorgen seinen Erholungsversuch aus dem späten Handel am Montag fortsetzen. Die Aufmerksamkeit der Börsianer gilt auch hierzulande der Berichtssaison, die deutlich an Fahrt gewinnt. Für den Gesamtmarkt wird zunächst eine Stabilisierung erwartet. Zum Wochenauftakt hatte der Dax seinen Verlust von zeitweise mehr als einem Prozent letztlich noch halbieren können und damit ein positives Signal ausgesendet. Unterstützung kommt auch von den Überseebörsen. Am Abend startet die zweitägige Notenbanksitzung in den USA und am Freitag folgt der US-Arbeitsmarktbericht. Die Aktie der Deutschen Bank kletterte nach dem Bericht des Branchenprimus zum zweiten Quartal bei Lang & Schwarz mit mehr als einem Prozent ins Plus. Das Zahlenwerk sei mit einem Vorsteuerergebnis etwas über und einem Nettogewinn etwas unter den Prognosen auf den ersten Blick gemischt ausgefallen, kommentierte ein Händler. Die Eigenkapitalausstattung sei etwas schlechter als erwartet. Eine große negative Überraschung sei aber ausgeblieben und das Kerngeschäft laufe gut. Man verweist zusätzlich auf die nunmehr günstige Bewertung der Aktie als Kaufargument bei einem Rückschlag. Von Mitte Januar bis Mitte Juli hatte das Papier in der Spitze mehr als 37 Prozent verloren.Linde-Aktien traten vorbörslich auf der Stelle. Mit Blick auf die Zahlen des Industriegaseherstellers hob man den Umsatz minimal unter den Erwartungen hervor. Das operative Ergebnis sowie der Gewinn je Aktie seien dagegen höher als erwartet ausgefallen. Deutliche Gewinne verzeichneten Aixtron-Aktien. Der angeschlagene Spezialanlagenbauer wartet zwar weiter auf eine nachhaltige Trendwende. Die Marktstimmung besserte sich aber. Aixtron bestätigte zudem die Prognose für 2014.Die US-Börsen sind am Montag kaum verändert aus dem Handel gegangen. Schwache Immobiliendaten hatten keine nachhaltigen Einfluss. Unternehmensseitig standen vor allem Übernahmen im Fokus.Die noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe in den USA waren im Juni um 1,1 Prozent gefallen. Wichtiger als diese Daten sind allerdings das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal sowie die Zinsentscheidung und die Kommentare zur Geldpolitik der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Unternehmensseitig spielten Übernahmen eine zentrale Rolle: Der Discounter Dollar Tree will für 9,2 Milliarden US-Dollar den Rivalen Family Dollar schlucken. Pro Aktie legt Dollar Tree dafür 59,60 Dollar in bar und 14,90 Dollar in Aktien auf den Tisch. Entsprechend dem damit zugestandenen Aufschlag von fast 23 Prozent zum Schlusskurs der Family-Dollar-Aktie vom Freitag stiegen daraufhin die Papiere. Mit einem Aufschlag von knapp 25 Prozent gingen sie aus dem Tag. Die Dollar-Tree-Titel gewannen 1,20 Prozent. Die Anteilsscheine des Konkurrenten Dollar General schlossen nahezu unverändert mit minus 0,09 Prozent. Eine weitere Fusion bahnt sich unter den Online-Immobilienportalen an: Zillow will Trulia für 3,5 Milliarden Dollar kaufen. Während die Zillow-Papiere um ein knappes Prozent stiegen, gewannen die von Trulia fast 15 Prozent hinzu.Beim Pharmakonzern Hospira sorgten angebliche Zukaufpläne zeitweise für ein Plus von knapp fünf Prozent. Aus dem Handel gingen die Papiere dann aber nur mit einem kleinen Aufschlag von 0,23 Prozent. Hospira spreche mit dem französischen Lebensmittel- und Getränkekonzern Danone über dessen Sparte für medizinische Ernährung. Seit Mai wird über einen Verkauf des Geschäfts spekuliert, das Analysten zuletzt mit mehr als drei Milliarden Euro bewertet hatten. Die Franzosen verhandelten bereits mit dem Nahrungsmittelgiganten Nestle und dem deutschen Medizinkonzern Fresenius, hatte es zuvor aus Kreisen geheißen. Die vom Milliardär Richard Branson gegründete Fluggesellschaft Virgin America macht mit ihren Börsenplänen Ernst. Eine Anmeldung für den geplanten Börsengang habe das Unternehmen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht, teilte Virgin America mit.