In Mexiko sind die Aktivitäten in der Volkswirtschaft im Mai leicht zurückgegangen. Der Grund dafür war die offenbar geringere Nachfrage nach Dienstleistungen. Wie gestern mitgeteilt wurde, verzeichnete der monatlich berechnete Indikator für die Wirtschaftsaktivitäten (IGAE) zwischen April und Mai einen saisonbereinigten Monatsrückgang um 0,1 %. Erwartet wurde zuvor stattdessen ein Anstieg um 0,4 %. Gegenüber der Vorjahresperiode betrug der Zuwachs 1,4 %.
Im Detail verlor der Dienstleistungssektor im Monatsvergleich 0,2 %, während die Agrar- und Industriesektoren um 1 % respektive 0,1 % anstiegen. Trotz eines nur geringen Zuwachses im Verarbeitenden Gewerbe handelt es sich dabei um die fünfte Zunahme in Folge. Dieser positive Trend wird sich vermutlich künftig auf die Geschäfte der heimischen Dienstleister auswirken, insbesondere auf die Lager- und Logistikgewerbe. Hinzu kommt, dass einige Branchen der heimischen Industrie zusätzlich von einer wachsenden Konsumneigung der privaten Haushalte profitieren. Das signalisieren jedenfalls die jüngsten Ergebnisse der Umfragen zum Konsumentenvertrauen und die Umsätze im Einzelhandel. Daher erwarten wir in den kommenden Monaten generell eine weitere Belebung der mexikanischen KonjunkturSchwerpunktmäßig kommen die Konjunkturdaten in der kommenden Woche aus den USA, wo mit dem BIP für das 2. Quartal, der Fed-Sitzung und den Arbeitsmarktzahlen wahre Schwergewichte zur Veröffentlichung anstehen. Insgesamt dürfte sich die US- Notenbank dabei zufrieden mit der jüngsten konjunkturellen Entwicklung zeigen. Nach den wetterbedingt deutlichen Wachstumseinbußen zu Jahresbeginn ist die US-Wirtschaft wieder auf die Füße gekommen und im Aufholmodus. Darauf deuten zahlreiche Indikatoren hin, die eine gute Stimmung in Bezug auf die Ausgabenlaune, die Produktion und die Beschäftigung konstatieren. Dazu zählt auch der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe, der im 2. Quartal bei durchschnittlich 55,2 Punkten lag und damit auf ein solides Anziehen der Wirtschaftsaktivität in der Industrie hinweist. Im Juli sollte der Sentimen indikator sogar noch weiter anziehen. Die Beschäftigungssituation hat sich in den vergangenen Monaten ebenfalls deutlich gebessert. Die Zahl der Entlassungen ist mittlerweile auf einem niedrigen Niveau, zudem wurden im ersten Halbjahr im Schnitt monatlich 231.000 neue Stellen geschaffen. Im Juli sollte diese Tendenz beibehalten werden, wir rechnen mit 234.000 neuen Jobs und einer unveränderten Arbeitslosenquote von 6,1 %, was dem tiefsten Stand seit 2008 entspricht. Der am Mittwoch anstehende ADP- Arbeitsmarktbericht, der den Stellenaufbau in der Privatwirtschaft widerspiegelt, gibt bereits einen Vorgeschmack auf die offiziellen Arbeitsmarktdaten. Das im Juni erreichte zyklische Hoch von 85,2 Punkten beim Konsumentenvertrauen deutet an, dass sich die verbesserte Arbeitsmarktsituation zuletzt positiv auf die Stimmung der Konsumenten ausgewirkt hat. Per Saldo dürfte es der US-Wirtschaft gelungen sein, die Wintereinbußen wieder wettzumachen und um 3,6 % (ann.) im 2. Quartal zu wachsen. Mit der Veröffentlichung erfolgt allerdings auch eine umfassende Revision der vorangegangenen Quartalsdaten, was die Wachstumsraten „verschieben“ könnte. Die Wachstumsdynamik sollte aber auf jeden Fall hoch genug sein, dass die Fed ihre monatlichen Anleihenkäufe weiter auf 25 Mrd. USD reduzieren wird. Vor allem aufgrund des niedrigen Lohnwachstums wird der Leitzins aber noch eine ganze Weile auf dem aktuellen Niveau verbleiben. Diesseits des Atlantiks kommen die Konjunkturveröffentlichungen in der neuen Woche vor allem aus Deutschland. Dabei macht der deutschen Konjunktur derzeit genau der gegenteilige Effekt wie in den USA zu schaffen. Während die US-Wirtschaft schneebedingt viele Einbußen im 1. Quartal zu verkraften hatte und im Folgequartal von Reboundeffekten profitiert, war der Winter in Deutschland ausgesprochen milde. Viele Aufträge konnten direkt abgearbeitet werden, dafür fällt der übliche Frühjahrsaufschwung nun schwächer aus. Diese Entwicklung ließ sich zuletzt auch am heimischen Arbeitsmarkt beobachten (siehe Grafik). Nachdem in den Wintermonaten deutlich weniger Entlassungen als üblich vorgenommen wurden, fällt nun die Einstellungspolitik der Unternehmen zurückhaltender aus. Im Juli sollten die Störeffekte aber langsam auslaufen und die zugrundeliegende Stärke des deutschen Arbeitsmarktes wieder zutage treten. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte deshalb im Juli sb. um -17.000 gesunken sein – mit einer positiven Wirkung auf die Verbraucher. Laut GfK haben die Einkommenserwartungen einen neuen Höchstwert erreicht. Die Konsumenten lassen sich von den internationalen Spannungen nicht beeindrucken sondern schätzen die guten Rahmenbedingungen im Inland. Zudem konnten bereits im 1. Quartal solide Einkommenszuwächse verzeichnet werden, die sich aufgrund der niedrigen Inflation auch real positiv bemerkbar machen. Und die Inflation dürfte vorerst niedrig bleiben. Der Anstieg der Teuerung im Juli auf 1 % dürfte nur temporärer Natur gewesen sein. Für Juli rechnen wir mit einer niedrigeren Inflati- on von 0,9 %, und auf diesem tiefen Niveau dürfte in den kommenden Monaten erst langsam eine Bodenbildung stattfinden. Dasselbe gilt für die Preisentwicklung in der Eurozone, die ihr Tief erst im August finden dürfte.