In der Volksrepublik China setzt die heimische Industrie ihren Erholungskurs überraschend deutlich fort. Das signalisiert die heute Morgen veröffentlichte Schnellschätzung des Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Juli. Der HSBC China Manufacturing PMI stieg nach 50,7 Punkten im Juni nun auf 52,0. Damit handelt es sich um den höchsten Wert seit Januar 2013, der zudem besser ausfiel als die Erwartungen (51 Punkte). Landesweit berichten die Unternehmen über steigende Neuaufträge. Der Teilindex kletterte mit 53,7 Zählern deutlich vom Juni-Wert (51,8) nach oben. Ähnlich dynamisch entwickelten sich auch die Auslandsorders: Hier stieg das Umfrageergebnis nach 50,7 im Vormonat jetzt auf 52,7. Inzwischen schlägt die Konjunkturbelebung auch auf die Personalpolitik der Unternehmen durch. Zwar blieb der entsprechende Teilindex erneut unter der 50-Punktemarke, deren Überschreiten Wachstum anzeigt, verbesserte sich aber mit 49,5 gegenüber dem Vormonat (48,7 Punkte). Dabei profitiert die chinesische Industrie von den positiven Effekten der wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung in Peking. Wahrscheinlich wird man dort auch in den kommenden Monaten den bisherigen Kurs zur Konjunkturstützung fortsetzen. Man erwarttn auf dieser Basis im laufenden Jahr einen BIP-Anstieg von 7,5 %.Ansonsten dürften weiterhin Unternehmensausblicke und Geschäftszahlen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Spezialchemiekonzern Lanxess etwa rechnet zwar nach einem Verlust 2013 für das erste Quartal dieses Jahres mit einem etwas höheren operativen Ergebnis. Die Marktsituation für syn- thetischen Kautschuk werde aber auch im Gesamtjahr herausfordernd bleiben. Bei L&S waren die Papiere mit einem Minus von rund zwei Prozent der größte Verlierer unter allen Dax-Werten. Lanxess habe einen schwachen Ausblick geliefert. Die Titel von Munich Re hingegen gaben bei L&S nur um unterdurchschnittliche 0,33 Prozent nach. Der welt- größte Rückversicherer gibt trotz eines absehbaren Gewinnrückgangs in diesem Jahr eine weitere Milliardensumme an seine Aktionäre zurück.er Dax dürfte sich am Montag nach dem Krim-Referendum stabilisieren. Die moskautreue Führung der Krim hatte am Sonntagabend eine riesige Mehrheit der Stimmen für einen Russland-Beitritt verkündet. Die EU-Außenminister wollen nun über Sanktionen gegen Russland beraten. Das Ergebnis der Abstimmung auf der Krim habe nicht überrascht. Dennoch dürften die Anleger zunächst vorsichtig bleiben, da unklar sei, wie der Westen reagieren werde. Auf Konjunkturseite richten sich die Blicke am frühen Nachmittag unter anderem auf die US-Industrieproduktion sowie die Kapazitätsauslastung in den USA. Auf Unternehmensseite könnten die Aktien von RWE und Eon einen Blick wert sein. Der Versorger RWE kündigte den Verkauf der Öl- und Gasfördertochter RWE Dea an einen Investor namens LetterOne an. Dabei wird ein Unternehmenswert von rund 5,1 Milliarden Euro zugrunde gelegt, wobei Verbindlichkeiten in Höhe von rund 0,6 Milliarden Euro enthalten sind. Wenngleich der Preis ange- sichts jüngster Medienberichte nicht sonderlich überrasche, dürfte der Verkauf bei den Anlegern positiv ankommen, kommentierte ein Händler die Veräußerung. Zudem könnte sich ein Bericht des 'Spiegel' positiv auf die Stimmung der Investoren bei RWE und Eon auswirken, ergänzte der Händler. Demnach hält der frühere Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) einen späteren Atomausstieg in Deutschland für möglich. Zuletzt zogen die Aktien von RWE bei Lang & Schwarz (L&S) um mehr als zwei Prozent an, Eon notierten dagegen nahezu unverändert.