Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Montag nach den teils starken Kursschwankungen in der Vorwoche nahezu unverändert starten. Das Handelsgeschehen dürfte auch am Montag von den wachsenden geopolitischen Spannungen bestimmt werden. Dennoch dürften Europas Börsen eher ruhig in die neue Woche starten, auch da kaum bewegende Konjunkturdaten auf der Agenda stünden. Im Wochenverlauf werde sich das aber ändern. Zudem richten sich die Blicke weiter auf die dies- und jenseits des Atlantik laufende Berichtssaison. Auf Unternehmensseite steht Sky Deutschland im Fokus. Die Papiere des Bezahlsenders zählten vorbörslich bei Lang & Schwarz (L&S) mit einem Plus von rund zweieinhalb Prozent auf 6,58 Euro zu den Favoriten. Man verwies auf Medienberichte, die erneut eine mögliche Neusortierung der Fernsehaktivitäten von US-Medienmogul Rupert Murdoch diskutieren. Demnach könnte der Mehrheitsaktionär einen konzerninternen Verkauf der Beteiligung am deutschen Bezahlfernsehsender anstreben, was an die restlichen Aktionäre ein Übernahmeangebot nach sich ziehen würde. Dabei müsste Murdoch mindestens den handelsgewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate bieten. Dieser liegt aktuell bei knapp 6,55 Euro. Auch die Aktien der Software AG könnten am Montag einen Blick wert sein. Der Walldorfer Softwareriese SAP hat einem Zeitungsbericht zufolge kein Interesse an einer Übernahme des Konkurrenten. Aus möglichen Übernahmefantasien sollte damit endgültig die Luft raus sein, was die Papiere der Software AG leicht belasten könnte.Entsprechende Gerüchte seien natürlich wieder aufgeflammt, nachdem die Software AG vor wenigen Tagen die Jahresziele zusammengestrichen hatte.Die Krise in der Ukraine hat den US-Aktienmarkt nur vorübergehend belastet. Nach den Verlusten am Vortag infolge des mutmaßlichen Abschusses einer Passagiermaschine über der Ostukraine und der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen setzten die Börsen am Freitag zur Erholung an. Der Dow Jones Industrial schloss 0,7 Prozent, die Nasdaq gar um 1,6 Prozent. Die geopolitischen Risiken schie- nen mittlerweile in die Kurse eingepreist, sagte Marktstratege Craig Erlam vom Broker Alpari UK. Es fänden sich derzeit immer wieder Anleger, die Kursrücksetzer zum Kauf nutzten. Allerdings könnte eine Verschärfung der Ukraine-Krise schnell wieder zur Belastung für die Märkte werden. Schwächer als gedacht ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA lieferten keine größeren Impulse. So hatte sich das Verbrauchervertrauen überraschend eingetrübt und der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren war weniger gestiegen als erwartet. Auf Unternehmensseite kamen die jüngsten Quartalszahlen bei den Investoren nicht ganz so gut an wie in den vergangenen Tagen. Die Aktien von General Electric (GE) fielen als einziger Verlierer im Dow Jones um 0,6 Prozent. Zwar waren Umsatz und Gewinn des Siemens-Konkurrenten gestiegen, ein Analyst machte aber mit Blick auf die Details der Resultate einige Schwächen aus.

Die IBM-Titel schlossen nahezu unverändert. Dem Computer-Urgestein machen die technologischen Umbrüche der Branche weiterhin zu schaffen. Der Konzernumsatz war geschrumpft, da half auch die Gewinnsteigerung dank Einsparungen nicht, um die Anleger zu überzeugen. Die Aktien des Chipherstellers AMD brachen um mehr als 16 Prozent ein. Zwar hatte das Unternehmen von der Hinwendung zum Geschäft mit Spielekonsolen profitiert und seinen Verlust halbiert, Analysten hatten sich aber mehr erhofft.

Freundlicher war das Bild bei Google. Der Internetkonzern profitiert weiterhin von üppig sprudelnden Werbemilliarden. Die Anleger durften sich über ein Kursplus von 3,8 Prozent freuen. Abseits der Berichtssaison verteuerten sich Papiere von Abbvie um 2,6 Prozent. Der Pharmakonzern steht bei der angestrebten Übernahme von Shire endlich vor dem Ziel. Das Management des irisch-britischen Konkurrenten will seinen Aktionären die Annahme einer aufgebesserten Offerte empfehlen.