In den Fokus rücken in dieser Woche Sentimenterhebungen aus der Eurozone mit Daten aus Deutschland und Frankreich. Deutschland dürfte nach einem ungewöhnlich guten Jahresauftakt mit einem BIP-Quartalszuwachs von 0,8 % im 2. Quartal erwartungsgemäß einen Gang zurückschalten. Wegen der – aufgrund eines kräftigen Beschäftigtenaufbaus und hohen Lohnzuwächsen sowie anziehenden Unternehmensinvestitionen – robusten Binnenkonjunktur zweifeln wir aber nicht an einem Wachstumsplus von rund 2 % gg. Vj. im Gesamtjahr 2014 und auch in 2015, wobei das durchschnittliche Quartalswachstum mit gut 0,4 % zumindest auf Augenhöhe mit dem Durchschnittswert der Periode 1996-2007 liegen sollte. Trotz der geopolitischen Risiken zeigen sich auch in den Peripherieländern der Eurozone zaghafte Ansätze einer Stimmungsbesserung. Für den Einkaufsmanagerindex im Verarbeitenden Gewerbe der Eurozone erwarten wir am Donnerstag mit 51,7 Punkten zwar ein leichtes Monatsminus, der Wachstumsschwellenwert von 50 Punkten sollte aber weiterhin überboten werden. Dies gilt auch für den deutschen Wert (Prognose: 51,5 nach 52,0), der schon seit Mitte 2013 jenseits der 50er-Marke liegt. Das Sorgenkind bei den Einkaufsmanagerwerten in der Eurozone bleibt Frankreich, wo zum dritten Mal in Folge mit 48,2 Punkten der Wachstumsschwellenwert verfehlt werden dürfte.In den USA werden am Dienstag die Konsumentenpreise für den Juni veröffentlicht. Drei Monate in Folge verteuerten sich zuletzt sowohl die allgemeine Inflation als auch die Kernrate etwas stärker als gedacht. Für den Berichtsmonat unterstellt manr Monats- zuwächse von 0,2 % bzw. 0,3 %. Damit sollten die Jahresraten bei 2,1 % bzw. 2,0 % verharren. Man erwartet perspektivisch keine höhere Aufwärtsdynamik, die Jahresinflationsraten sollten daher im restlichen Jahresverlauf ebenfalls Werte um die 2 %-Marke aufweisen. Somit gilt der Entwicklung am US-Arbeitsmarkt die besondere Aufmerksamkeit, ob bei der Rückführung der expansiven geldpolitischen Maßnahmen der US-Notenbank das Tempo zu verschärfen oder zu drosseln ist. Eine Anhebung des US-Leitzinses erwartet man erst im 3. Quartal 2015.Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Daten zum Wirtschaftswachstum im 2. Quartal haben die Hoffnung geschürt, dass die chinesische Wirtschaft den Genesungspfad eingeschlagen hat. So legte das BIP in der der Jahresrate überraschend von 7,4 % auf 7,5 % zu (Konsens: 7,4 %). Deutlicher wird die Belebung bei einem Blick auf die Quartalsveränderung, bei der es zu einer spürbaren Beschleunigung des Expansionstempos von 1,5 % auf 2,0 % kam. Die Maßnahmenpakete der chinesischen Regierung und der Notenbank scheinen somit erste Früchte zu tragen. Etwas klüger mit Blick auf die Frage, wie nachhaltig der Aufschwung ist, dürften die Marktteilnehmer am Donnerstag sein, wenn die erste Schätzung für den Einkaufsmanagerindex (PMI) im Verarbeitenden Gewerbe für Juli veröffentlicht wird. Der Index war im Vormonat erstmals in diesem Jahr wieder über seinen Schwellenwert von 50 Punkten angezogen. Im Konsens wird eine weitere leichte Befestigung von 50,7 auf 51,0 Punkte erwartet. Mit einer Wachstumsexplosion in den kommenden Quartalen ist aber nicht zu rechnen. Der schwächelnde Immobilienmarkt belastet die Wirtschaft weiter und seitens der Wirt- schaftspolitik sind derzeit keine Anzeichen für eine weitere Stimulierung der Wirtschaft zu erkennen.