Sorgen über das aktuelle Bewertungsniveau einiger Sektoren haben den US-Aktienmarkt am Dienstag belastet. Gute Unternehmenszahlen konnten dies nicht kompensieren. Während der Dow Jones nahezu unverändert schloss, gaben die Kurse an der Nasdaq um 0,4 Prozent nach, Börsianer begründeten die Zurückhaltung der Investoren mit Aussagen der US-Notenbank Fed, denen zufolge die Bewertungen einiger kleiner Unternehmen in der Biotech- und der IT-Branche mittlerweile recht hoch erschienen. Fed-Chefin Janet Yellen bekräftigte derweil vor dem Bankenausschuss des US-Senats die geldpolitische Haltung der Zentralbank. Sie wiederholte frühere Äußerungen, wonach eine Zinsstraffung von der wirtschaftlichen Lage abhänge. Sie bestätigte auch, dass die Notenbank ihre bereits dritte Runde von Anleihekäufen voraussichtlich im Oktober einstellen werde. Unterdessen hat sich die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York deutlich aufgehellt, während die Einzelhändler in den USA weniger Umsatz erzielt hatten als erwartet.
JPMorgan-Aktien verteuerten sich an der Spitze des Dow Jones um 3,5 Prozent, für Goldman Sachs ging es direkt dahinter um 1,3 Prozent nach oben. Beide Finanzkonzerne hatten die Erwartungen von Analysten übertroffen. Bereits zum Wochenauftakt hatte der Konkurrent Citigroup (+ 1,8 Prozent) mit seinen Geschäftszahlen positiv überrascht. Beim Konsumgüter- und Pharmakonzern Johnson & Johnson reichten hingegen ein weiteres starkes Quartal sowie eine erneute Anhebung der Jahresziele nicht aus, um die Anleger zu überzeugen. Die Papiere fielen um rund zwei Prozent. Allerdings waren sie in den vergangenen Monaten gut gelaufen. Auch für die Aktionäre von Reynolds American gab es beim Blick aufs Kurstableau wenig Grund zur Freude. Die Papiere des Tabakherstellers knickten um fast sieben Prozent ein. Der Konzern will für die Übernahme des Konkurrenten Lorillard rund 27,4 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden auf den Tisch legen. Über die Transaktion war bereits spekuliert worden, die Unternehmen hatten Gespräche bestätigt. Für die Lorillard-Titel ging es um mehr als zehn Prozent bergab.