Bereits am vergangenen Samstag ist der seit September 2013 im Amt befindliche serbische Finanzminister Lazar Krstic überraschend von seinem Posten zurückgetreten. Hintergrund des Rücktritts sind nach offiziellen Angaben Unstimmigkeiten in Bezug auf das Reformtempo der Regierung von Ministerpräsident Aleksandar Vucic. Während Krstic massive Einschnitte bei Löhnen und Renten sowie eine kräftige Erhöhung des Strompreises für notwendig hält, um den defizitären Staatshaushalt zu konsolidieren, sieht Vucic keine Eile in diesen Fragen. Gestützt auf eine breite parlamentarische Mehrheit seit den Wahlen vom März 2014 sind in den vergangenen Monaten zwar kleinere strukturelle Reformen auf den Weg gebracht worden, diese dürften aber kaum ausreichen, um zu einem geplanten Abschluss in den Verhandlungen über finanzielle Hilfe mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zu kommen. So fordert der IWF eine zeitnahe Konsolidierung, während der neue Finanz- und bisherige Wirtschftasminister Dusan Vujoviv eine Streckung des Zeitraums für die Reduzierung des Staatsdefizits bis 2017 für angemessen hält. Für das laufende Jahr wird – zusätzlich belastet durch die Flutkatastrophe vom Mai – nach Maßgabe der IWF-Methodologie ein Haushaltsdefizit von rund 7 % des BIP erwartet. Die Staatsverschuldung dürfte auf rund 70 % des BIP steigen. Vor sechs Jahren hatte diese noch bei nur 30 % gelegen. Der Dax dürfte am Mittwoch erneut einen Erholungsversuch starten. Am Nachmittag dürften dann die Erzeugerpreise aus den Vereinigten Staaten in den Blick rücken. Zudem wäre er nicht erstaunt, wenn die Kapazitätsauslastung und Industrieproduktion in den USA etwas besser ausfiele, als es erwartet werde. Auf Unternehmesseite könnten die Aktien von SAP und erneut auch die der Software AG Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die beiden großen, einst verfeindeten amerikanischen IT-Konzerne Apple und IBM wollen im Mobilfunkbereich zusammenarbeiten und eine neue Kategorie von Unternehmens-Apps schaffen. IBM wird zudem speziell auf Apple-Geräte angepasste Cloud-Dienste anbieten sowie seinen Kunden iPhones und iPads verkaufen. Anfangs dürfte der Einfluss aus diesem Vorhaben noch gering sein, aber diese Neuigkeiten könnten auf die Stimmung bei den Aktionären von Software-Konzernen wie SAP oder Software AG drücken und langfristig betrachtet eine Bedrohung werden."Die Anteilsscheine des Münchener Chipherstellers Infineon dürften auf die Quartalsberichte der Branchenkollegen Intel und ASML reagieren. Eine gestiegene PC-Nachfrage sowie der Ausbau von Rechenzentren sorgte für ein Comeback des US-Prozessorenherstellers Intel. Der Gewinn im zweiten Quartal legte deutlich zu. Europas größter Chipzulieferer ASML hingegen übertraf zwar die Umsatz- und Gewinnerwartungen im abgelaufenen Jahresviertel, doch die Jahresumsatzprognose enttäuschte. Metro-Aktien legten vor Börsenstart bei L&S um gut ein Prozent zu. Der Einzelhandelskonzern steht mit seiner Elektronikhandelskette Media-Saturn auf der Titelseite des "Handelsblatts".