Das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone gönnt sich zur Mitte des 2. Quartals eine Ruhepause: In allen vier großen Volkswirtschaften kam es auf Monatsbasis zu einem Rückgang – für die Eurozone rechnen wir mit einem Minus von 1,4 % gg. Vm., nachdem es im April noch zu einem Plus von 0,8 % gereicht hatte. Besonders in Deutschland haben zuletzt die Produktionsdaten auf der Unterseite überrascht und eine wirkliche Besserung zeichnet sich nicht ab. So haben sich die Vorlaufindikatoren bei den Industrieunternehmen zuletzt zurückgebildet, aber auch Umfragen unter Finanzanalysten wiesen fallende Vertrauenswerte auf. Die ZEW-Erwartungen sind seit dem zyklischen Hoch im Dezember 2013 sukzessive gefallen und liegen nur noch knapp oberhalb des historischen Durchschnitts. Im Juli dürfte sich der Negativtrend mit einem Rückgang von 29,8 auf 25,0 Punkte fortgesetzt haben (Dienstag). Darüber hinaus steht in der Eurozone am Donnerstag die finale Veröffentlichung der Preisdaten für den Juni an. Dabei dürfte die Schnellschätzung von 0,5 % in der Jahresrate bestätigt werden, wodurch unterstrichen wird, dass der Preisdruck in der Währungsunion weiter gering ist. Mit einer markanten Zunahme des Teuerungsdrucks rechnen wir trotz der jüngsten geldpolitischen Lockerung der EZB nicht. Vielmehr sollte der jüngste Rückgang der Ölpreise im Juli den Preisdruck weiter dämpfen.
In den USA haben sich die Vertrauensindikatoren für die Industrie zuletzt wieder gebes- sert, nachdem die Stimmung bei den Industrieunternehmen unter dem harten Winter gelitten hatte. Im Juli dürften der Emire State (Dienstag) und der Philly Fed-Index (Donnerstag) mit Werten von 20,0 bzw. 17,0 Punkten einen gesunden Optimismus in der Industrie signalisieren. Die gute Stimmung lässt sich auch anhand der harten Daten nachvollziehen: Nachdem die Industrieproduktion im Mai schon 0,6 % im Monatsvergleich zugelegt hatte, rechnen wir im Juni mit einem Plus von 0,4 % (Mittwoch). In diesem Umfeld sollte die Kapazitätsauslastung mit 79,1 % auf ein neues zyklisches Hoch anziehen.