In den USA hat die Notenbank den Pfad der Rückführung der monatlichen Asset-Käufe im Juni fortgesetzt und das Volumen um weitere 10 Mrd. USD auf jetzt 35 Mrd. USD reduziert. Voraussichtlich im Oktober 2014 wird die Fed die Anleihenkäufe komplett zurückführen. Stellungnahmen von Notenbankchefin Janet Yellen deuten darauf hin, dass anschließend noch mindestens sechs Monate vergehen, bis eine erste Zinserhöhung auf der Agenda steht. Nach dem wetterbedingt schwachen Jahresbeginn hat die US-Wirtschaft zuletzt wieder den Vorwärtsgang eingelegt und dürfte für das 2. Quartal einen kräftigen Rebound ausweisen. Insgesamt wird das Wachstumsmomentum im weiteren Jahresverlauf 2014 aber wohl nicht ausreichen, um eine schnellere Vorgehensweise der US-Notenbank anzustoßen. Das milde Winterwetter in Deutschland hatte zur Folge, dass der übliche Saisoneffekt in diesem Jahr ausfiel. Nach einem BIP-mäßig guten 1. Quartal blieb die Frühjahrserholung hinter den Vorjahren zurück. Das macht sich auch bei der Industrieproduktion bemerkbar, die zuletzt nur noch moderat zugelegt hat. Die jüngsten Daten zu den Auftragseingängen, bei denen sich im Mai ohne Großaufträge ein noch kräftigeres Minus im Monatsvergleich eingestellt hätte als gemeldet (-1,7 % gg. Vm.), lassen perspektivisch eine geringere Produktionsdynamik erwarten, auch wenn die Jahresrate bei den Auftragseingängen bisher noch stabil erscheint (siehe Grafik). Für das 2. Quartal geht man daher auch von einer spürbaren Verlangsamung des BIP-Momentums (Prognose: 0,2 % gg. Vq.) gegenüber dem Zeitraum von Januar bis März 2014 aus (0,8 % gg. Vq.). Kaum verändert erwartet Der deutsche Aktienmarkt dürfte nach der ereignisreichen Vorwoche am Montag zunächst auf der Stelle treten. Der X-Dax bewegte sich eine Stunde vor Börsenstart bei 10 012 Punkten kaum vom Fleck. Das Börsenbarometer hatte am Donnerstag dank guter Konjunkturnachrichten wieder die Marke von 10 000 Punkten übersprungen. Der Future auf den EuroStoxx 50 deutete für den europäischen Leitindex eine ebenfalls kaum veränderte Eröffnung an.Die Börsen hatten am Donnerstag deutlich von guten US-Arbeitsmarktdaten und der Aussicht auf dauerhafte Mini-Zinsen in der Eurozone profitiert. Die Nachrichten vom Jobmarkt hatten den Dow Jones Industrial erstmals in seiner 118-jährigen Geschichte über die Marke von 17 000 Punkte katapultiert. Am Freitag dann waren die US-Börsen wegen des Unabhängigkeitstags geschlossen geblieben und hatten deshalb den europäischen Börsen keine Impulse mehr liefern können. Der europäische Aktienmarkt scheine sich nach dem kleinen Rücksetzer zu Wochenschluss nun zu stabilisieren. Die Vorgaben aus Übersee sind verhalten. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial trat zuletzt auf der Stelle und an den Börsen Asiens ging es überwiegend nach unten. Im Fokus stehen zum Wochenauftakt noch vor Handelsstart Daten zur deutschen Industrieproduktion. Demnach haben die deutschen Unternehmen im Mai einen spürbaren Produktionsrückgang verzeichnet. Auf Unternehmensseite dürften einige Berichte vom Wochenende die Aufmerksamkeit der Anleger auf einzelne Titel lenken. So zeigten sich die Papiere der Lufthansa vorbörslich freundlich. Es wurde verwiesen auf eine unterzeichnete Absichtserklärung über die Gründung eines weiteren Gemeinschaftsunternehmens mit dem Star Alliance-Partner Air China, um die bestehende Kooperation im Flugverkehr mit neuen Angeboten und Anschlüssen auszubauen.Telekomwerte wie die Deutsche Telekom sollten mit Nachrichten des französischen Wettbewerbers Orange im Blick behalten werden. Der Branchenriese will einem Artikel der "Wirtschaftswoche" zufolge auf dem deutschen Markt mitmischen. Die Meldung könnte eine weitere Welle von Übernahmespekulationen auslösen.