Die soliden Erwartungen hinsichtlich des – aufgrund eines Feiertages bereits heute zur Veröffentlichung anstehenden – offiziellen Arbeitsmarktberichts des Bureau of Labor Statistics für den Juni wurden gestern durch die Daten des privaten Personaldienstleisters ADP bestätigt. Die „Automatic Data Processing, Inc.“ meldete für den aktuellen Berichtsmonat in der Privatwirtschaft einen Zuwachs bei den neugeschaffenen Stellen von 281.000. Im Marktkonsens war ein Plus von 205.000 unterstellt worden. Vor allem bei Unternehmen mit bis zu 500 Arbeitnehmern entstanden überraschend viele neue Jobs, was auf eine gewisse Breite der Arbeitsnachfrage hindeutet. Zwar ist die Aussagekraft der Veröffentlichung in Bezug auf die absoluten Zahlen des offiziellen Arbeitsmarktberichts begrenzt, in der Vergangenheit erwies sich die Stärke der von ADP gemeldeten Ergebnisse aber als guter Indikator für die Richtung bei der Zahl der neugeschaffenen Stellen. Der US-Dollar konnte nach der Bekanntgabe des ADP-Berichts zulegen und auch zum Euro moderate Kursgewinne verbuchen. Der Einheitswährung blieb der nachhaltige Sprung über die 200-Tages-Linie (akt. bei 1,3675 USD) verwehrt, was die kurzfristigen Perspektiven deutlich verbessert hätte. Gegenüber dem britischen Pfund fiel der Euro mit rund 0,795 GBP auf ein neues Jahrestief und setzt die Abwärts-endenz der letzten Wochen damit fort. In den kommenden Wochen sind weitere Kursverluste wahrscheinlich, da das Konjunkturmomentum in Großbritannien im Vergleich zur Eurozone seit einiger Zeit deutlich höher ausfällt und die Bank of England einer ersten Zinserhöhung zeitlich näher steht als die EZB. Die europäischen Währungshüter hatten erst im Juni ein Maßnahmenbündel auf den Weg gebracht, um die Konjunktur- und den Kreditvergabezyklus anzukurbeln und dadurch das niedrige Inflationsumfeld zu bekämpfen. Der Erfolg dieser Maßnahmen bleibt indes abzuwarten.Nachdem bereits der Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie eine bessere Stimmungslage der Unternehmen signalisierte, ist nun auch das Pendant für den Dienstleistungssektor deutlich angestiegen. Demnach erhöhte sich der HSBC China Service PMI nach 50,7 Punkten im Vormonat auf 53,1 im Juni. Das ist der beste Wert seit März 2013. Verbesserungen verzeichneten die beiden Teilindizes zur aktuellen Geschäftslage (50,4 Punkte im Juni nach 49,6 im Mai) und zur Entwicklung des Neugeschäftes (53,8 nach 51,6), die sich damit wieder auf Niveaus bewegen, die zuletzt im Laufe des Jahres 2012 erreicht wurden. Zunehmend schlägt die gute Stimmung auch auf die Personalpolitik der Unternehmen durch: Das Detailergebnis zur Beschäftigungskomponente legte nach 50,3 Punkten nun auf 51,4 Punkte zu. Insgesamt bestätigt die positive Lagebeurteilung im Dienstleistungssektor eine beginnende Konjunkturbeschleunigung in China. Die wirtschaftliche Erholung wird voraussichtlich auch weiterhin durch eine expansive Fiskal- und Geldpolitik unterstützt, um eventuell vom heimischen Immobilienmarkt und der dort nachlassenden Investitionsbereitschaft ausgehende Wachstumsrisiken abzufangen.