In Brasilien zeichnen die jüngsten Daten zu den Einzelhandelsumsätzen zwar ein uneinheitliches Bild, signalisieren aber unter dem Strich eine nachlassende Konsumneigung der Brasilianer. Im zurückliegenden April gingen saisonbereinigt 0,4 % weniger Güter über die Ladentheken als im März. Im Vergleich zur Vorjahresperiode ergab sich jedoch ein Zuwachs um 6,7 %, besser als zuvor erwartet. Im Vormonat hatte die Jahresrate noch bei schwachen -1,1 % gelegen. Der Grund für das positive Ergebnis im Jahresvergleich ist aber vor allem eine Folge des Basiseffektes gegenüber 2013. Im direkten Monatsvergleich jedoch verzeichneten nur zwei von insgesamt zehn beobachteten Sektoren ein Plus und vor allem die Umsätze bei den landesweiten Supermärkten – verantwortlich für fast zwei Drittel aller Aktivitäten sind mit einem Monatsminus von 1,4 % zum dritten Mal in Folge gefallen. Allerdings bedeutet der April-Wert einen Anstieg um 10 % zur Vorjahresperiode. Mit Blick auf den Dynamikverlust am heimischen Arbeitsmarkt, steigende Kreditkosten und sinkende Konsumentenvertrauen ist für den brasilianischen Einzelhandel in den kommenden Monaten insgesamt eine bescheidene Entwicklung wahrscheinlich, die ihrerseits den allgemeinen Konjunkturverlauf belasten wird.