Der Dow Jones Industrial ist am Freitag so hoch wie nie zuvor aus dem Handel gegangen. Der weltweit bekannteste Index legte um 0,1 Prozent auf 16.717 Punkte zu. Trotz des Rekordhochs beschrieben Händler das Börsengeschäft als ungewöhnlich ruhig. Uneinheitlich ausgefallene US- Konjunkturdaten hätten die Anleger verunsichert. So hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago im Mai überraschend aufgehellt. Das von der Universität von Michigan erhobene Verbrauchervertrauen war im Mai hingegen nicht so ausgeprägt ausgefallen wie von Experten erwartet. Zudem waren die US-Konsumenten im April überraschend wenig ausgabefreudig gewesen. Weitere Konjunkturdaten zeigten, dass der Preisauftrieb im April deutlicher gewesen war als zuvor. Die jährliche Inflationsrate, gemessen am Preisindex für die Konsumausgaben PCE, war um 0,5 Punkte auf 1,6 Prozent gestiegen.

An der Dow-Spitze stiegen die Aktien von Microsoft um 1,5 Prozent. Nach entsprechenden Gerüchten am Vortag gaben der Softwarekonzern und der Branchenkollege Salesforce.com nun eine strategische Partnerschaft im Cloud-Geschäft bekannt. Kunden von Salesforce können künftig auf die Plattform des Spezialisten für Unternehmenssoftware aus der Cloud direkt über Microsofts Betriebssysteme Windows und Windows Phone 8.1 zugreifen. Die Salesforce-Aktien gaben um mehr als 3 Prozent nach, hatten aber schon am Donnerstag mit einem Plus von rund 2 Prozent positiv auf die Gerüchte reagiert. Der Pharmakonzern Valeant tritt im Übernahmekampf um den Botox-Hersteller Allergan kräftig aufs Gaspedal. Die Kanadier erhöhten ihr Angebot nur zwei Tage nach der ersten Anhebung der Offerte erneut. Nun sollen die Allergan-Aktionäre für jede Aktie 72 US-Dollar in bar und 0,83 Valeant-Aktien erhalten. Allergan-Titel zogen an der Spitze des S&P 500 um 5,7 Prozent auf 167,46 US-Dollar an und für die Papiere von Valeant ging es um 1,5 Prozent auf 131,21 Dollar nach oben. Einzelhandelswerte gerieten stark in Bewegung. So fielen die Aktien des Modekonzerns Guess um mehr als fünf Prozent. Die Papiere der Bekleidungskette Express sackten gar um rund siebeneinhalb Prozent ab. Beide Unternehmen hatten mit ihren Gewinnprognosen die Erwartungen verfehlt. Die Handelskette Big Lots hingegen legte überzeugende Quartalszahlen vor, woraufhin die Aktien um mehr als 13 Prozent ansprangen