Die Volkswirtschaft Südafrikas ist zwischen Januar und März des laufenden Jahres erstmals seit der Weltwirtschaftskrise 2008/09 wieder geschrumpft. Im Vergleich zum Schlussquartal vergangenen Jahres ging die Wirtschaftsleistung um 0,6 % zurück. Als Treiber dieses Konjunktureinbruchs erwies sich die – vor allem infolge der anhaltenden Streikwellen bei den Platinförderern – schwache Leistung des heimischen Bergbaus, der gegenüber dem Vorquartal um fast ein Viertel zurückfiel. Die Wachstumsrate der südafrikanischen Industrie lag mit -4,4 % ebenfalls im negativen Bereich. Der Dienstleistungssektor verbesserte sich dagegen leicht (+1,8 % gg. Vq.) Auch im aktuellen Frühjahrsquartal bleiben die Anzeichen für eine gesamtwirtschaftliche Erholung aus. Während die Streiks im Platinbergbau inzwischen in den fünften Monat gehen, kämpfen die Industrieunternehmen weiter mit Absatzschwierigkeiten und steigenden Lagerbeständen. Zugleich drücken die hohe Arbeitslosigkeit und die Inflation die Inlandsnachfrage auf der Konsumentenseite. Das schwache US-Wirtschaftswachstum von bisher annualisiert 0,1 % zum Jahresauftakt 2014, d. h. für die Monate Januar bis März, sollte am Donnerstag sogar auf eine leichte Schrumpfung von 0,5 % herabkorrigiert werden. Im 2. Quartal sollte sich indes ein robustes Wirtschaftswachstum von 3,7 % einstellen. Die temporäre konjunkturelle Schwäche, die vor allem durch das extrem kalte Winterwetter verursacht war, dürfte abgeschüttelt werden. Die Ausrüstungsinvestitionen, die in den Kalenderjahren 2011 und 2012 mit einer Jahresrate von mehr als 7 % expandierten, wuchsen im letzten Jahr um 2,7 %. Für 2014 erwartet manr ein Plus von 3,4 %. Insofern ergibt sich ein intakter Aufwärtstrend, aber ohne hohe Dynamik. In diese Richtung deuten zumindest die Auftragseingänge langlebiger Gebrauchsgüter, die per Saldo in den letzten Monaten seitwärts tendierten. Für April erwarten wir ein Monatsminus von 0,8 %, womit die Jahresrate auf 5,0 % zurückgehen würde. Im Kalenderjahr 2013 betrug der Zuwachs bei den Orders 5,1 %. Das US-Konsumentenvertrauen des Conference Board profitiert von den Besserungs- tendenzen am heimischen Arbeitsmarkt. Im Durchschnitt des letzten Jahres lag dabei das Konsumentenvertrauen noch bei rund 72 Punkten. Im 4. Quartal des abgelaufenen Jahres waren es 74,9 Punkte (1. Quartal 2014: 78,4). Für Mai erwarten wir ein leichtes Monatsplus auf 82,9 Punkten und gehen davon aus, dass der private Verbrauch nach 2,0 % in abgelaufen Kalenderjahr 2013 im laufenden Jahr um 2,6 % wird zulegen können. Der private Konsum bleibt somit eine wesentliche Stütze der Wirtschaftsaktivität. Auch vom Bausektor sollten weiterhin expansive Effekte auf die Wirtschaftsaktivität ausgehen. Gleichwohl dürfte hier der Anschub deutlich geringer ausfallen als in den beiden Vorjahren, wo die Bauinvestitionen mit mehr als 10 % pro Jahr expandierten. Die Nachfrage nach Immobilien wird auch in den kommenden Monaten durch die im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Hypothekenzinsen und restriktiveren Reglungen bei den Hypothekenkrediten gedämpft. Die Jahresraten bei den Hauspreisen dürften sich aktuell auf 12,0 % (S&P Case-Shiller) bzw. 6,0 % (FHFA-Hauspreisindex) abschwächen.